Lee Harper ist ein Serienmörder der besonderen Sorte: Er tötet nur bestimmte Frauen - jene die seiner Meinung nach leuchten, wie einst eine Tänzerin im Chigaco der 1920er Jahre. Und Harper ist ein Mörder, dem bisher noch niemand auf die Spur gekommen ist, denn er kann mithilfe eines Hauses durch die Zeit reisen. Hierdurch ist sichergestellt, dass niemand eine Verbindung zwischen den Morden herstellt - denn wer würde schon glauben, dass der gleiche Täter 1920 und 1993 aktiv ist. Auch seine Visitenkarten - das Hinterlassen von Gegenständen, die eigentlich nicht in die Zeit seiner Taten gehören - fallen niemandem auf bzw. kann keiner die richtigen Schlüsse daraus ziehen. Doch dann macht Harper einen Fehler: Eines seiner Opfer überlebt. Und die junge Kirby ist entschlossen, ihren Angreifer zu finden, koste es, was es wolle. Nach und nach hält sie immer mehr Puzzleteile in den Händen, die sie auf Harpers Spur bringen. Doch es dauert einige Zeit, bis sie in der Lage ist, die Wahrheit zu erkennen. Und zu diesem Zeitpunkt ist Harper ihr schon wieder auf den Fersen, um sein Werk zu vollenden...
Ein sehr ungewöhliches Buch, würde ich mein Urteil zusammenfassen. Die Grundidee alleine ist schon auffallend anders und hat auch dazu geführt, dass ich das Buch überhaupt gekauft habe.Die Geschichte wird nicht in ihrer tatsächlichen Reihenfolge erzählt, sondern springt durch die Zeiten und Kausalitäten und wechselt zwischen den verschiedenen Akteuren hin und her. Als Leserin weiß man immer mehr als Kirby, die eigentliche Heldin. Von ihrer Perspektive aus gesehen, hat das ganze etwas von einem Detektivroman, bei dem sie aus den verschiedenen Hinweisen die Wahrheit zusammensetzen muss. Ihre Figur ist meiner Meinung nach eine weitere Auffälligkeit dieses Buches: Kirby ist ein starker, interessanter und atypischer Frauencharakter. Beukes gelingt es, sie sehr nachfüllbar zu beschreiben: Ihre Ängste, aber auch ihre Wut sowie ihr Wunsch danach, wieder so zu sein wie alle anderen oder zumindest wie sie selbst vor der Tat. Das Ende kommt dann aber doch etwas zu plötzlich, nachdem das Buch sich erst viel Zeit für die Erzählung genommen hat, passiert plötzlich alles Schlag auf Schlag. das wirkte dann doch, als sei der Autorin schließlich die Puste ausgegangen. Auch das Ende ist irgendwie unbefriedigend - wobei ich mir nicht sicher, ob ich auf eine Fortsetzung hoffen möchte. Vielleicht ist es auch das Beste alles offen zu lassen - nur leider mag ich einfach keine offenen Enden. ;-)