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Leonie Swann "Garou"

Die Schafe von Glenkill sind mit ihrer Schäferin Rebecca in Europa unterwegs, genauer gesagt in Frankreich. Doch dieses Europa ist so ganz anders als das, von dem ihr alter Schäfer George ihnen immer erzählt hat. Es ist kalt, die Menschen "quaken europäisch" (schöne Umschreibung für die französische Sprache) und dann sind da auch noch Ziegen auf der Nachbarweide - ausgerechnet Ziegen. Als diese den Schafen erstmals vom Garou erzählen, einem Menschen, der einen Wolf in sich trägt, tut die Herde dies auch als Ziegenirrsinn ab. Doch dann tauchen die ersten toten Rehe im nahen Wald auf und als auch noch Yves, der im nahen Schloss eine Art Mädchen für alles war, tot auf ihrer Weide liegt, wissen die Schafe das etwas nicht stimmt.

Miss Maple, das klügste Schaf der Herde, nimmt die Ermittlungen auf, unterstützt von Cloud, Mopple the Whale, dem Winterlamm (das endlich seinen Namen findet), Sir Ritchfield, Othello und den ganzen anderen Schafen, die man schon aus dem ersten Buch kennt. Mehr oder weniger gemeinsam mit den Ziegen machen sie sich daran, den Garou zu finden. Was gar nicht so einfach ist, wenn man ein Schaf ist. Ihre Alufolienfalle (der Garou fürchtet Silber) wird von Rebecca immer wieder entfernt und auch Mopples Versuche die Tarotkarten von Rebeccas Mutter zu fressen, bringen sie nicht wirklich weiter. Als schließlich die alte Hütehündin Tess vergiftet wird, wissen die Schafe, dass noch mehr "Wollensstärke" nötig ist, um diesen vertragten Fall zu lösen...

Mir hatte schon der erste Band um die Schafe von Glenkill sehr gut gefallen (allerdings habe ich damals noch nicht über Bücher gebloggt), so dass es klar war, dass ich auch den zweiten Teil lesen musste. Ich muss sagen, ich bin nicht enttäuscht worden. Die Geschichte ist spannend erzählt und wieder ist es die herrliche Schilderung der Welt aus der Sicht der Schafe, die das absolute Highlight ausmacht. Es gelingt der Autorin einfach hervorragend, dies darzustellen. (So wundert es die Schafe nicht, dass der Garou nicht durch Kugeln sterben kann. Kugeln tun ja niemanden etwas. :-) Sie nehmen halt alles wörtlich.) Als LeserIn lernt man ehrlich gesagt einiges über Schafe, okay, das ist nicht lebensnotwendig, aber vielleicht irgendwann ja mal ganz hilfreich. Was man allerdings sagen muss, ist, dass der zweite Band noch düsterer ist als der erste und teilweise sogar richtig unheimlich wird. Auch hatte ich manchmal Schwierigkeiten die menschlichen Akteure auseinanderzuhalten und musste immer wieder ins Personenregister schauen. Aber das sind Minikritikpunkte, die nicht wirklich den Lesegenuss stören. Ich kann dieses Buch ebenso wie Glenkill wirklich nur jedem empfehlen.

4
Horch und Guck: