Sofia Baumann hat gerade ihr Studium abgeschlossen und weiß noch nicht, was sie beruflich machen soll. Als eine Freundin sie zu einem Vortrag von Franz Oswald mitnimmt, ist sie fasziniert von dem charismatischen Mann und seiner Idee einer anderen Art zu leben. Sie nimmt seine Einladung zu einer Probewoche bei Via Terra an und stellt fest, dass ihr sowohl Oswalds Programm als auch das Leben auf der einsamen Insel gefällt. So sagt sie schließlich auch zu, als ihr angeboten wird, für Oswald zu arbeiten und die Bibliothek der Gemeinschaft aufzubauen. Anfangs scheint alles ideal zu sein, doch bald kommen Sofia die ersten Zweifel. Die Regeln in der Gemeinschaft werden immer strenger und Oswald entpuppt sich immer mehr als ein sadistischer Tyrann, der seine Mitarbeiter verachtet. Je mehr Sofia herausfindet, desto stärker wird ihr Wunsch Via Terra wieder zu verlassen. Doch das ist schwieriger als zunächst vermutet, denn die Gemeinschaft stellt sich als fanatische Sekte heraus, deren Mitglieder immer noch ohne Zweifel alles glauben, was ihnen Franz Oswald erzählt...
Mich hat das Buch etwas zweispältig zurückgelassen. Einerseits halte ich es für einen wirklich spannenden Roman, der auch recht gut schildert, wie Menschen in die Fänge einer Sekte geraten können und warum es so schwierig ist, sich daraus wieder zu befreien. Der Autorin merkt man dabei an, dass sie hier auf eigene Erfahrungen zurückgreift und diese überzeugend schildert. (Offenbar war sie selbst lange Jahre Mitglied bei Scientology.) Teilweise kommt mir das Buch aber auch etwas zu übertrieben vor. Dass es Menschen wie Oswald gibt, die auf viele Personen beeindruckend wirken und diese manipulieren können, glaube ich ja noch. Aber Oswald scheint es mit nahezu jedem zu gelingen, dem*der er begegnet und seine super erotische Wirkung auf Frauen war mir dann auch etwas too much. Alles in allem aber ein spannendes und gut geschriebenes Buch. Ich bin gespannt auf die Fortsetzung.