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Mark Hodder "Auf der Suche nach dem Auge von Naga"

Sir Francis Burton und sein Freund und Assistent, der Dichter Algernon Swinburne, sind erneut in einem Auftrag als Agenten ihrer Majestät unterwegs. Dieses Mal verschlägt es sie in Burtons geliebtes Afrika. Dort sollen sie den letzten der drei schwarzen Diamanten der Naga finden. Der britische Premier, Lord Palmerstone, will diesen an sich bringen, um den Verlauf des von Madame Sabina vorhergesagten Weltkrieges zugunsten Groß-Britanniens zu verändern. Die Reise der Agenten scheint jedoch alles andere als einfach zu werden. Die Preußen sind unter der Führung von Burtons ehemaligem Partner John Speeke ebenfalls unterwegs und die Briten müssen sich gegen allerei Anschläge eines Saboteurs wehren. Bald geraten sie ins Hintertreffen und nur Burtons guter Kenntnis von Land und Leuten (sowie der Unfähigkeit von Speeke als Expetidionsführer) lassen die Briten nicht völlig den Mut verliehen. Wird es ihnen gelingen den schwarzen Diamanten vor ihren Konkurrenten zu bergen?

In einer Parallelhandlung findet sich Burton plötzlich mitten in den Kampfhandlungen des Weltkriegs gegen das von Eugenikern beherrschte Großdeutsche Reich wieder. Gemeinsam mit dem Kriegsberichterstatter Herbert Wells muss er miterleben, wie sich die Briten immer mehr zurückziehen und bald Gefahr laufen, ihre Machtzentrale zu verlieren. Und Burton muss schließlich entdecken, dass sich Politiker auch in dieser Zeit nicht verändert haben und im Hintergrund ihre Machtspielchen spielen, ohne Rücksicht auf die Bevölkerung...

Ein wirklich grandioser dritter Teil der Abenteuer von Burton und Swinburne. Zu Beginn hat mich die parallele Handlung etwas irritiert und tatsächlich löst sich das Ganze erst zum Schluss des Buches auf - aber da ist man schon so fasziniert von dem neuen Schauplatz, dass es nicht mehr stört. Dieser Band kam mir noch düsterer vor als die beiden davor, was die Grundstimmung angeht - der Tenor passt jedoch auch zum Thema, denn Burton erkennt immer mehr, dass er seinem Chef Lord Palmerstone nicht vertrauen kann. Erneut erscheinen mehrere historische Persönlichkeiten in neuen Rollen, etwa Graf Zeppelin, Aleister Crowley oder Friedrich Nietzsche. Wer die ersten beiden Bände gemocht hat, wird auch hier wieder ein tolles Buch finden. Allen anderen würde ich dringend empfehlen mit dieser tollen Serie zu beginnen, von der ich hoffe, dass es eine Fortsetzung geben wird. 

4
Horch und Guck: