Die Baltic Charisma ist zwar nicht mehr die modernste Fähre, aber das interessiert ihre Fahrtgäste auch nicht sonderlich. Die meisten nutzen den kurzen Tripp nach Finnland und zurück für zollfreies Einkaufen, Alkohol und Partys. Das Personal kennt dies schon und ist auf die üblichen Ereignisse mit sich übergebenden oder randalierenden Passagieren vorbereitet. Doch dieses Mal ist alles anders: An Bord gelangt sind eine Frau und ihr Sohn, die ein dunkles Geheimnis umgibt und die etwas mit an Bord gebracht haben, was die Fähre bald zur Hölle auf Erden machen wird...
Ich bin auf den Autor eigentlich durch seinen zweiten Roman (Rezension folgt demnächst) aufmerksam geworden, dieses Buch klang dann aber auch so interessant, dass ich einfach beide gekauft habe. Zumindest für das hier betrachtete Buch durchaus die richtige Entscheidung. Sicher erfindet Strandberg nicht das Horror-Genre neu, aber er versteht es, die bekannten Elemente gut einzusetzen und spannend zu erzählen. Dazu tragen die Wechsel zwischen verschiedenen Figuren bei, deren Geschichte wir als Leser*innen miterleben. Die recht kurz gehaltenen Kapitel machen es schwer, das Buch aus der Hand zu legen, da man immer noch mal schnell nur noch das nächste Kapitel lesen will - und dann sind es plötzlich fünfzig Seiten geworden. Mein Fazit: Wer "Die Saat" von del Torro und Hogan mochte, dürfte auch mit "Die Überfahrt" nichts falsch machen.