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Matt Haig "Ich und die Menschen"

Der Cambridger Mathematikprofessor Andrew Martin wandert in der Nacht einsam und ohne Kleidung zuerst eine Autobahn entlang und dann über den Campus seiner Universität. Allen ist schnell klar: Der berühmte Wissenschaftler hatte einen Aussetzer, wahrscheinlich eine Folge von Überarbeitung. Dazu passen auch seine offensichtlichen Gedächtnislücken. Was niemand weiß: Andrew Martin ist nicht mehr er selbst, sondern sein Körper wurde durch den Geist eines Außerirdischen übernommen. Andrew Martin hatte nämlich ein mathematisches Problem gelöst, was die Entwicklung der Menschheit bedeutend vorangebracht hätte. Da jedoch im All jeder weiß, dass die Menschen besser so unterentwickelt bleiben, wie sie sind, wurde ein Alien geschickt, um alle Hinweise auf Prof. Martins Entdeckung zu beseitigen. Entgegen seiner anfänglichen Abneigung gegen die Menschen lernt das außerirdische Wesen diese jedoch bald schätzen und baut emotionale Verbindungen zu ihnen auf. Darüber hinaus gefällt ihm Musik, Lyrik und Erdnussbutter mit Stückchen. Doch seine Auftraggeber sind damit gar nicht einverstanden und unternehmen weitere Schritte, um den ursprünglichen Auftrag mit aller Macht zu erfüllen...

Ein unterhaltsamer Roman, der auf einer wirklich guten Idee beruht und sprachlich gut umgesetzt wird. Der namenlose Ich-Erzähler ist ein sehr scharfer Beobachter menschlicher Eigenheiten und bemerkt gewitzt jegliche noch so kleine Widersprüchlichkeit in den Dingen, die wir für ach so selbstverständlich halten. Mir hat sich beim Lesen häufig der Gedanke aufgedrängt, hier ein sehr philosopisches Buch zu lesen. Andererseits verstehe ich den ganzen Hype um dieses Buch nicht. Es ist unterhaltsam, aber mehr ehrlich gesagt auch nicht. Die Charaktere bleiben alle recht flach, die eigentliche Handlung dümpelt vor sich hin und ist vorhersagbar. Ich muss gestehen, ich hatte etwas mehr erwartet. 

3
Horch und Guck: