Morten ist Fünfzehn und lebt in den 80er in einer mittelgroßen deutschen Stadt. Seine Pläne für die Zukunft sehen so aus, wie die von vermutlich allen Teenagern: die Schule halbwegs geräuschlos hinter sich bringen und das Abi irgendwie schaffen, erste Erfahrungen mit Alkohol sammlen, zum Raucher werden und sich vielleicht auch mal verlieben. Dass sich seine Eltern gerade scheiden lassen, damit kommt Motte, wie ihn alle nennen, noch gut zurecht - die beiden haben nie eine besonders glückliche Ehe geführt und er ist froh, dass der ganze Stress vorbei ist. Doch dann bekommt er plötzlich einen Anruf, der sein Leben völlig verändert: Sein bester Freund Bogi ist krank - Krebs. Als Motte sich dann auch noch das erste Mal richtig verliebt, muss er erfahren, wie nah Freunde und Trauer, Leben und Tod sich manchmal sein können...
Klar kenne ich Matthias Brandt als Schauspieler. Dass er auch Bücher schreibt, war mir nicht bewusst, bis mir mein lokaler Buchhändler eine Leseprobe dieses Romans in die Hand drückte. Ich war erst skeptisch, eigentlich lese ich privat ganz andere Genre, fand aber, dass ich, wenn ich sie schon mal hatte, auch die Probe lesen konnte. Mich hat diese so begeistert, dass ich mir kurz danach tatsächlich das Buch gekauft habe. Matthias Brandt ist ein toller Erzähler, der eine mit der Hauptfigur Morten einen hervorragenden Ich-Erzähler geschaffen hat. Als Leser*in kann man völlig mit ihm mitfühlen und fühlt sich mehrfach an die eigene Jugend und ähnliche Fragen, wie die vor denen Morten steht, erinnert. Dabei erweist sich Brandt nicht nur als ein genauer Beobachter von Menschen und ihren Eigenarten, sondern stattet Morten auch mit einem sehr feinen Humor aus. Ich kann Blackbird uneingeschränkt empfehlen.