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Max Annas "Morduntersuchungskommission - Der Fall Melchior Nikoleit"

In Jena wird die Leiche eines 16jährigen Jungen gefunden. Der Fall stellt die Ermittler um Otto Castorp vor einige Herausforderungen: Der Junge war ein Punk und gehörte damit zu jenen Menschen, die das System der DDR äußert misstrauisch beäugt. Zusätzlich ist auch der Vater bereits auffällig geworden: Der Antiquitätenhändler fährt beruflich regelmäßig in den Westen, hat Zugriff auf Devisen und steht dem Sozialismus offenbar nicht gerade freundlich gegenüber. Die ersten Ermittlungen fördern dann auch mehr Fragen als Ergebnisse zu Tage. Otto Castorp hat darüber hinaus auch mit persönlichen Problemen zu kämpfen: Seine Frau scheint fremdzugehen, der Vater ist plötzlich verstorben und irgendwie hat die Stasi erfahren, wie er mit dem Nazi umgegangen ist, der vor einem Jahr den Gastarbeiter ermordet hat. Castorps einst wohlgeordnetes Leben scheint ebenso auseinanderzudriften wie der Staat, dem er dient...

Ich wollte der Reihe noch eine zweite Chance geben, weil ich die Grundidee so spannend fand. Doch leider ist der zweite Band meiner Meinung nach noch schwächer als der erste. Die ganzen Neben- und Hintergrundgeschichten haben weder Spannung erzeugt, noch zur Lösung des Falls beigetragen - die Nebenhandlungen werden nicht aufgelöst und bleiben offen hängen. Und das Ende mit ganz viel Tamtam und Action war mir dafür dann wieder einfach zu viel. Es ist wirklich schade, denn aus der Grundidee dieses Bandes und auch der Reihe an sich hätte man deutlich mehr machen können.

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Horch und Guck: