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Mechtild Borrmann "Wer das Schweigen bricht"

Der Hamburger Arzt Robert Lubisch stößt in den Unterlagen seines verstorbenen Vaters auf merkwürdige Dokumente: einen SS-Ausweis und Entlassungspapiere auf den Namen Wilhelm Peters sowie das Foto einer schönen Frau. Lubisch sagt weder der Name noch das Foto etwas. Da ihm die Sache keine Ruhe lässt, beginnt er zu recherchieren. Ausgangspunkt ist der Stempel des Fotostudios, der ihn in das niederrheinische Städtchen Kranenburg führt. Dort lernt er die Journalistin Rita Albrecht kennen, die von Lubischs Geschichte fasziniert ist und beginnt in der Vergangenheit der Stadt und ihrer Bewohner nachzuforschen. Dabei kommt sie offenbar auf eine Spur, der sie besser nicht gefolgt wäre. Jemand scheint alles zu tun, damit die Geheimnisse der Vergangenheit geheim bleiben. Denn Lubisch ist mit den Dokumenten und dem Foto auf eine Geschichte gestoßen, die in den 1940er Jahren begann und erzählt, wie aus Freundschaft und enttäuschter Liebe Katastrophen entstehen können...

Eine Freundin hatte mir das Buch ausgeliehen, weil sie wusste, dass ich historische Krimis mag. Obwohl sie dann meinte, so ein richtiger Krimi wäre es nicht... Dem kann ich mich nicht anschließen, ich finde schon, dass es ein Krimi ist, vielleicht habe ich auch einfach eine weitere Definition dieses Genres. Die Geschichte wird dabei gut erzählt, ist logisch aufgebaut und hat eine recht überraschende, aber logische Auflösung. So mag ich nicht nur Krimis, sondern Bücher generell. Was ich aber schade finde, ist, dass die Figuren alle recht blass bleiben. Wirkliche Charaktere tauchen nicht auf, dabei hätte der Plot durchaus Chancen und Raum dafür gelassen. Schade, dass sich die Autorin hierfür nicht die Zeit genommen hat. Es wäre noch mehr drin gewesen.

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Horch und Guck: