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Mira Grant "Feed - Viruszone"

Eigentlich wollten die Wissenschaftler*innen nur Heilmittel gegen zwei der verbreitetsten Krankheiten finden: Krebs und den Schnupfen. Doch die Kombination der vermeindlichen Heilmittel führte zu einer Katastrophe. Seitdem schlummert in allen Menschen ein Virus, das sie zu Zombies werden lässt. Wer stirbt, muss eine Kugel in den Kopf bekommen, um nicht als Untoter wieder aufzuerstehen. Spontane Vermehrung des Virus töten Menschen in kurzer Zeit und bedingen sogenannte Ausbrüche. Regelmäßige Bluttests zur Ermittlung der aktuellen Virenkonzentration bei Einzelnen sind ein ständiges Prozedere. Weil sich damals die etablierten Medien weigerten, über den Ausbruch der Krankheit zu berichten, sind mittlerweile Blogger*innen als Journalist*innen anerkannt und haben ihren Reporterkolleg*innen den Rang abgelaufen. Shaun und Georgia Mason sind als junge Blogger*innen gerade dabei sich eine immer größere Leserschaft zu erarbeiten, als sie ein unglaubliches Angebot erhalten: Sie wurden ausgewählt, den vielversprechenden Kandidaten Peter Ryman auf seiner Wahlkampftour als Präsidentschafts-Kandidat der Republikaner zu begleiten. Was zunächst wie das große Los wirkt und nach Rymans innerparteilichem Sieg verspricht, den potenziellen zukünftigen Präsidenten der Vereinigten Staaten zu begleiten, entwickelt sich jedoch nach und nach zu einem Albtraum. Anschläge häufen sich und schließlich kommen Georgia und Shaun einer Verschwörung auf die Spur, deren Protagonist*innen nicht davor zurückschrecken, den Zombie-Virus als Waffe zu benutzen...

Vielleicht nicht unbedingt ein Buch, das jede*r aktuell lesen möchte, aber ich fand es sehr spannend, die Parallelen zur momentanen Situation zu ziehen. Werden wir in ein paar Jahren auch Ansammlungen von mehr als zehn Menschen beängstigend finden? Oder uns daran gewöhnen immer wieder auf ein Virus getestet zu werden? Davon abgesehen wird hier eine wirklich gute Idee zu einer spannenden Geschichte entwickelt, die durchaus zu fesseln versteht. Ein bisschen lahm fand ich allerdings die Auflösung - hier hatte ich anhand des Klappentexts irgendwie eine noch größere Verschwörung erwartet. Und kleine Logikfehler gibt es auch an einigen Stellen, vermutlich fehlte hier ein gutes Lektorat. Empfehlen würde ich das Buch aber trotzdem, ich habe mich gut unterhalten gefühlt.

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Horch und Guck: