Liebe Gemeinde, heute gibt es nicht viel zu erzählen. Tag 3 unserer Erkundungsreise der grünen Insel verbrachten wir hauptsächlich mit Sightseeing. Dafür sind wir ganz schön rumgekommen. Mal sehen, ob ich mich später noch an alle Einzelheiten erinnern kann und ein Kärtchen zusammenstelle.
Natürlich haben wir nicht alles zu Fuß erledigt, sondern uns mal wieder einer Stadtrundfahrt bedient. Das schont die Füße und gibt manchmal ein paar Infos, die ein Reiseführer nicht parat hat. V.a. wenn die Führung nicht vom Band kommt, sondern live erzählt wird.
Etwas unspektakulär anzuchauen, aber ein riesiger Komplex, war das Titanic Quarter, in dem - welch Wunder - besagtes Schiff gebaut wurde. Oder wie der Ire meint: Build by Irishmen. Sunk by an Englishman.
Das Nordirische Parlament liegt vor den Toren der Stadt und noch hinter dem George Best Belfast City Airport. Wahrscheinlich aus gutem Grund damals nicht im Zentrum von Belfast errichtet. Leider konnten wir heute nicht rein, da irgendwas grad da stattgefunden hat.
Zurück in den Stadtgrenzen von Belfast ging es in die Viertel, die noch streng nach religiöser bzw. politischer Ausrichtung abgegrenzt sind. Besonders beeindruckend fanden wir die sog. "Peace Walls". Hier sind wirklich noch Stadtviertel durch über drei Meter hohe Mauern voneinander getrennt. Besonders beklemmend, wenn man aus der (mittlerweile) "normalen" Belfaster Innenstadt in diese Gegend kommt. Selbst ich als gelernter Ostdeutscher und die Berliner Mauer noch Miterlebter fand die Stimmung, die von dieser Gegend ausging, bedrückend. Nicht nur, dass die Viertel eingezäunt und eingemauert sind, auch wie trostlos es dahinter aussieht... (mehr dazu später)
In der Innenstadt merkt man glücklicherweise von diesen Zuständen nichts mehr. Ich glaube auch, dass ein Großteil der Belfaster bzw. der Nordiren froh sind, nach all den Jahren von Bürgerkriegsähnlichen Zuständen zur Normalität zurückzukehren. Dies wird einem zwar nicht immer und überall erzählt, aber irgendwie merkt man der Stadt diese "Befreiung" an. Es gibt zwar auch in der Innenstadt noch kleinere Viertel, welche irisch oder britisch geprägt sind, aber zumindest gibt es keine offene Konfrontation.
Leider gibt es jedoch immer noch einige paramilitärische Splittergruppierungen auf beiden Seiten, die den bewaffneten Konflikt suchen, aber zumindest im Zentrum von Belfast merkt man von denen zum Glück nichts. Lassen wir diesen traurigen und hoffentlich bald überstanden Teil der irischen und britischen Geschichte aber nun hinter uns.
Als nächstes ging es zum wohl hässlichsten Gebäude in Belfast, dem City Hospital. Selbst Prince Charles sagte einmal bei einem Besuch, dass das wirklich das Hässlichste sei, das er jemals gesehen hatte. Das war allerdings bevor er Camilla geheiratet hatte.
In die City Hall sind wir heute leider nicht komplett reingekommen. Da war ein Open Air Konzert vor der Haustür und so war nur ein kleiner Teil zu besichtigen. Dann schauen wir uns das halt auf 2.0 an.
Wie gestern schon angekündigt, ging es natürlich noch in den Disney Store. Zum Glück war der sehr klein, was die Kreditkarte schonte. Andererseits mir wohl keine lange Schonung zu gute kommen lässt.
Der darktiger-Stiftung-Cider-Test muss heute leider ausfallen, da wir heute kein Pub entdeckt haben, welches etwas anderes außer Magners oder Bulmers ausschenkte. Vielleicht habe ich ja morgen mehr Glück, da machen wir einen Abstecher zum Giant's Causeway.
Als Entschädigung eine neue Folge des Toilet humour: Bei Gary Glitter macht man einen Jimmy Riddle.