Sie sind hier

Pip Ballantin und Tee Morris "Books & Braun - Das Zeichen des Phönix"

Wellington Books ist eigentlich nur ein kleiner Archivar des Ministeriums für Eigenartige Vorkommnisse. Was ihn so interessant für die Gegner Ihrer Majestät, das Haus Usher, macht, dass diese ihn entführen lassen, ist ihm selbst wohl das größte Rätsel. Die Neuseeländerin Eliza D. Braun ist Agentin desselben Ministeriums und wird damit beauftragt Books aus den Fängen seiner Entführer zu befreien. Ob es daran liegt, dass sie ihn nicht wie gefordert vorsichtshalber tötet, sondern befreit oder eher auf ihren großzügigen Sprengstoffgebrauch bei der Aktion zurückzuführen ist, weiß sie zwar nicht, doch findet sie sich plötzlich ins Archivar zu Books strafversetzt vor.

Die unkonventionelle Frau - sie trägt Hosen! - macht dem pingeligen Gewohnheitstier Books das Leben bald zur Hölle - an Regeln kann sich Eliza nämlich überhaupt nicht halten und auch die Kunst des Archivierens ist ihr nur schwer beizubringen. Da geht schon einmal einer der sieben Krüge mit der Karte nach Eldorado kaputt. Doch dann entdeckt sie das Archiv der ungelösten Fälle und die letzte Ermittlungsakte ihres ehemaligen Partners Harry Thorne und beginnt den Fall wieder aufzurollen.

Zunächst mehr oder weniger unfreiwillig, dann jedoch mit wachsender Begeisterung hilft Books ihr dabei und die beiden gegensätzlichen Charaktere erweisen sich als herausragende Ermittler. Sie kommen einer Geheimgesellschaft auf die Spur, die nichts Gutes im Schilde zu führen scheint. Doch als sie sich unter falscher Identität bei einem ihrer Treffen einschleichen, wird die Lage mehr als brenzlich. Denn die Gesellschaft geht über Leichen, um ihre Geheimnisse nicht zu verraten...

Das hier ist wirklich mal ein gelungener Steampunk-Krimi. Mir hat vor allem die Kombination der beiden Hauptfiguren sehr gut gefallen, die beide für sich genommen schon sehr klasse sind, aber zusammen einfach unschlagbar. Das Buch verfügt über die genau richtige Menge an Witz und Spannung, lediglich der eigentliche Fall kommt teilweise etwas zu kurz. Und etwas größer gedruckt könnte es auch sein, das war abends im Bett schon anstrengend zu lesen. Trotzdem habe ich mich sehr gut unterhalten gefühlt und bin gespannt auf Band 2 der Reihe.

4
Horch und Guck: