Sehr schön: Endlich mal wieder eine Computerspielverfilmung im Kino und dann auch noch der persische Prinz, mit dem Maik auf der Playstation und auch aktuell wieder auf der Wii so viel Spaß hat ("Du sollst da hochklettern, verdammt." "Nein, nicht dahin. Hab ich gesagt, dass Du das machen sollst?"). Mangels Namen im Spiel heißt er bei uns liebevoll "Trottel".
Aber nun zum Film: Der persische König adoptiert eines Tages auf dem Markt einen Straßenjungen, weil ihm dessen Mut und Sinn für Gerechtigkeit beeindruckt haben. Von nun an wächst Dastan gemeinsam mit den beiden leiblichen Söhnen als Prinz von Persien auf. Jahre später ist er an der Eroberung der Stadt Alamut beteiligt. Spione hatten berichtet, dass dort Waffen geschmiedet und an Feinde der Perser verkauft werden würden. Dank einer List Dastans gelingt es ihnen auch die Stadt zu erobern, doch als im Verlauf der Siegesfeierlichkeiten der König durch einen vergifteten Mantel stirbt, den ihm Dastan als Geschenk überreicht hatte, wird dieser des Mordes verdächtigt und flieht gemeinsam mit Tamina, der Prinzessin von Alamut, in die Wüste.
Bald stellt sich heraus, dass die Geschichte über die Waffenschmieden gelogen waren: Nizam, der Bruder des Königs, hatte sie gestreut, weil er eigentlich die Sanduhr der Zeit suchte, die unter Alamut verborgen ist. Mithilfe eines speziellen Dolches will er damit die Zeit zurückdrehen, um selber König zu werden. Unglücklicherweise befindet sich dieser Dolch nun in den Händen Dastans, den Tamina mit allen fairen und unfairen Mitteln davon zu überzeugen versucht, ihn ihr zurückzugeben, da die Aktivierung der Sanduhr das Ende der Welt bedeuten würde. Nach und nach gelingt es ihr Dastan zu überzeugen, den Dolch in Sicherheit zu bringen. Doch Nizam lässt sich nicht so einfach von seinem Ziel abbringen und entsendet Mitglieder des Hassassinen-Ordens, um ihm die wertvolle Waffe zurückzubringen. Dastan und Tamina schweben bald in tödlicher Gefahr...
Endlich mal eine wirklich gelunge Verfilmung eines Computerspiels. Obwohl der Film sicher keine cineastische Offenbarung ist und wohl auch keinen Oscar bekommen wird, habe ich mich sehr gut unterhalten gefühlt. Die Story wird spannend und gut erzählt, ist stellenweise sehr witzig und weist einige unvorhergesehene Wendungen auf. Auch die Besetzung der Schauspieler ist sehr gelungen und passt einfach genau. Wer gutes Popcorn-Kino mag, ist mit dem persischen Prinzen genau richtig beraten.
Maiks zweite Meinung: Wir sind ja einiges gewohnt von Computerspielverfilmungen, v.a., wenn sie von Uwe Boll stammen. Allerdings hatten wir auch einiges ansehnliches dabei, so lang man an ein solches Genre nicht allzu hohe Erwartungen hat - und um Uwe Boll einen großen Bogen macht. So hatte ich also nicht allzu großes Kino erwartet und war dann doch sehr positiv überrascht. Schön, dass der Film den "Witz" der Computerspiele mit übernommen und sogar noch etwas ausgebaut hat. Ein paar aktuelle Anspielungen - wenn sie denn so geplant waren - waren auch dabei: So erinnert doch die krampfhafte Suche nach den "Massenvernichtungswaffen" sehr stark an die Bush-Ära und ihre Suche im Irak, der Sand der Zeit war hier das Öl. Ebenso schön die Anspielung auf die hohen Steuerzahlungen und die Verschwendung eben jener in der Steueroase. Vermisst habe ich jedoch Outtakes, in dem der Prinz ein Staunt misslingt und dann in bester "Sands of Time"-Manier zurückgespult wird: "Nein, nein, das ist nicht passiert, ich habe sie gerettet!"