Sie sind hier

Rachel Caine "Tinte und Knochen" (Die magische Bibliothek 1)

London 2025 in einer alternativen Welt: Die Druckpresse ist nie erfunden worden, Bücher werden über die mächtige Bibliothek von Alexandria mit Niederlassung auf der ganzen Welt verwaltet. Originale besitzen nur die wenigsten Menschen, die meisten erhalten in Blankobüchern Kopien der Inhalte, die sie anfordern und die ihnen erlaubt sind. Jess Brightwell stammt aus einer Familie, die diese Regeln unterläuft und sich als Bücherschmuggler*innen einen Namen gemacht hat. Da Jess sich als wenig geeignet erweist, um einmal das Familienimperium zu übernehmen, hat sein Vater andere Pläne mit ihm: Er will ihn als Spion in die Bibliothek einschleusen. Tatsächlich besteht Jess das Auswahlverfahren und wird zur Ausbildung zugelassen. Diese erweist sich als extrem schwierig, doch Jess schlägt sich erstaunlich gut. Bald findet er unter den anderen Auszubildenden Freund*innen und könnte sich fast ernsthaft mit dem Dienst für die Bibliothek anfreunden. Doch je mehr er lernt, desto mehr erfährt er auch über die dunklen Seiten der mächtigsten Organisation der Welt, die vor nichts zurückschreckt, um ihren Status zu bewahren - selbst Menschenleben zählen dabei nicht...

Die Autorin hat einen sehr innovativen Entwurf für eine Alternativwelt vorgelegt, der mir sehr gut gefallen hat. Die eigentliche Geschichte ist spannend, die Figuren wecken Interesse. Was mich leider etwas gestört hat, sind die typischen Muster in den Ereignissen - der Unterricht, der fiese Lehrer, die schwierigen Prüfungen - das haben wir ebenso wie die integrierte Liebesgeschichte doch alle schon irgendwo gelesen. Ich frage mich, ob die Autorin hier nicht mehr aus dem Plot hätte machen können. Grundsätzlich ist es aber kein schlechtes Buch und falls die anderen Bände auch auf Deutsch erscheinen, würde ich sie lesen.

 

4
Horch und Guck: