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Robert Galbraith "Das tiefschwarze Herz"

Trotz mehrerer angestellter Ermittler*innen hat die Detektei von Cormoran Strike und Robin Ellacourt mehr als genug zu tun. Und so sehr sie es auch bedauert, Robin muss der jungen Frau absagen, die plötzlich in ihrem Büro aufgetaucht ist und wollte, dass sie herausfinden, wer sie im Internet terrorisiert und bösartige Gerüchte über sie verbreitet. Kurze Zeit später jedoch ist Edie Ledwell tot - erstochen auf dem High Gate Friedhof. Haben die Drohungen aus dem Internet ihren Weg ins reale Leben gefunden? Der Agent von Edie beauftragt Cormoran und Robbie schließlich damit herauszufinden, wer sich hinter Anomie verbirgt, jedes Pseudonym, unter dem die stärksten und umfassendsten Drohungen gegen Edie ausgesprochen wurden. Diese hatte eine Serie mit erschaffen, die recht schnell populär wurde, doch das Onlinegame von Anomie wollte ihr nicht zusagen - ebenso wenig wie Anomie die kommerziellen Interessen von Edie gefielen. Ihre Ermittlungen führen die beiden Detektive tief in die Welt der Fanszenen im Internet und auf die Spur einer rechtsextremen Bruderschaft, die die Fans von "Das tiefschwarze Herz" (so der Name der Serie) unterwandert haben - und diese Leute reagieren überhaupt nicht entspannt, wenn sie merken, dass man ihnen auf der Spur ist, wie Robin und Strike bald feststellen müssen...

Eins muss man der Autorin, die hier unter ihrem Pseudonym schreibt, lassen: Sie kann einfach verdammt gut Geschichten erzählen, das beweist auch dieses Buch wieder. Hatte mich der Umfang zunächst beeindruckt, musste ich recht schnell feststellen, wie leicht ich mich festlesen und das Buch erst wieder nach 200 Seiten zur Seite legen konnte. Trotzdem muss ich in der Rückschau sagen, dass ich etwas enttäuscht bin, weil auf über 1300 Seiten dann doch recht wenig passiert ist - dieses Wenige wird aber großartig erzählt. Die Handlung selbst hat bei mir die Frage entstehen lassen, ob hier biografische Momente eingeflossen sind - und versucht wurde sich selbst als Opfer hinzustellen, was ich im Falle von J.K.Rowling nicht teile. Ich gehe aber auch nicht so weit zu sagen, dass ihre Bücher nicht mehr gelesen werden sollten - aber einen kritischen Blick darauf, was wie erzählt wird, finde ich auf jeden Fall notwendig.

 

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Horch und Guck: