Das Leben von Christine Lucas ist alles andere als normal. Sie hat kein Gedächtnis mehr, sobald sie nachts schläft, hat sie alles, was am Tag passiert ist, wieder vergessen. Sie weiß beim Aufwachen nicht, wie sie heißt, wie alt sie ist und wo sie sich befindet. Ihr Leben wäre vermutlich eine Katastrophe, wenn da nicht ihr Mann Ben wäre, der sich liebevoll um sie kümmert und sie jeden Tag aufs Neue an ihr Leben erinnert.
Doch plötzlich scheint sich einiges zu verändern. Neuerdings behandelt sie Dr. Nash und dank seinem Rat Tagebuch zu führen, hat Christine nun eine Möglichkeit gefunden, sich die Ereignisse vorheriger Tage wieder vor Augen zu führen. Und was sie liest, beunruhigt sie sehr. Offenbar sagt ihr Mann ihr nicht die ganze Wahrheit. Warum verschweigt er ihr ihren Sohn? Wirklich nur, weil dieser in Afghanistan im Krieg gefallen ist? Warum erzählt er ihr, sie hätte ihr Gedächtnis bei einem Autounfall verloren, wo es doch in Wahrheit ein brutaler Angriff in einem Hotelzimmer war, der ihre Amnesie ausgelöst hat?
Christine gerät in ein immer größeres Geflecht aus Lügen und Halbwahrheiten. Doch gleichzeitig scheint sich ihr Erinnerungsvermögen zu verbessern. Als es ihr gelingt, den Kontakt zu ihrer besten Freundin wiederherzustellen, reagiert Ben alles andere als erfreut. Will er etwa gar nicht, dass sie wieder gesund wird? Und dann macht Christine eine Entdeckung, die für sie lebensbedrohlich wird...
Ich hatte das Buch mal in der Hand und überlegt, es zu kaufen, mich dann aber anders entschieden, weil ich mir unsicher war. Kirsten war dann so nett, es mir zu leihen. Ich muss sagen, dass das wohl der richtige Weg war. Der Roman ist nicht schlecht und gut erzählt (aus der Ich-Perspektive via Tagebucheintragungen von Christine), hat aber teilweise auch seine Längen. Manchmal fand ich Christine ganz schön nervig, aber wahrscheinlich tue ich ihr damit Unrecht, sie hat ja auch kein leichtes Leben. ;-) Die Idee der Geschichte finde ich immer noch sehr faszinierend - und beängstigend. Beim Lesen fragt man sich öfter, wie es wohl wäre, wenn man sich plötzlich an nichts mehr erinnern kann und so leben müsste wie Christine.
Alles in allem würde ich sagen ein gutes, angenehm zu lesendes Buch. Ideal für die Bahnfahrt oder die abendliche Bettlektüre. Mehr aber auch nicht. (Reicht ja aber auch, oder?)