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Sebastian Fitzek "Amokspiel"

Es hätte eigentlich ein normaler Arbeitstag bei Radio 101Punkt5 sein sollen. Eine Gruppe treuer Zuhörer*innen aus sollte durch die Aufnahmestudios geführt werden und einen kurzen Plausch mit dem Starmoderator halten. Dass sich ein Psychopath unter diese Gruppe gemischt hat und der Sender nun mit einer Geiselnahme konfrontiert ist, war nicht vorherzusehen. Die Berliner Polizei holt die Kriminalpsychologin Ira Samin zu den Verhandlungen mit dem Geiselnehmen hinzu. Ira nimmt den Job nur widerwillig an - sie hatte eigentlich vor Selbstmord zu begehen und ist daher alles andere als eine stabile Verhandlerin. Ihre Lebensgeister erwachen jedoch wieder, als sie die Forderung des Täters erfährt: Er möchte mit seiner Verlobten sprechen. Diese ist jedoch seit Monaten tot. Ira muss herausfinden, ob der Täter es sich nur einbildet oder er wirklich das Opfer einer Verschwörung deutscher Behörden wurde und seine Verlobte tatsächlich noch lebt. Mit ihren Ermittlungen stößt sie dabei ungeahnt in ein Wespennest...

Das Buch basiert auf einer an sich cleveren Idee, die viel Spannung erzeugen kann. Hat der Täter Recht und lebt seine Verlobte noch oder ist er völlig wahnsinnig - letzten Fall stellt sich dann die Frage, wie mit einer solchen Person verhandelt und wie die Geiseln gerettet werden können. Mein Problem mit diesem Buch ist, dass meiner Meinung nach durch den Prolog eigentlich schon die zentrale Frage beantwortet wird und ich als Leserin nur noch mitfiebern kann, ob die Wahrheit nun ans Licht kommt oder nicht. Ich hätte es spannender gefunden, noch mehr rätseln zu dürfen, was diese Frage angeht. Das Buch ist nicht schlecht, bitte nicht falsch verstehen. Aber meiner Meinung nach wurde hier einiges an Potenzial liegengelassen.

 

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Horch und Guck: