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Sebastian Fitzek "Der Heimweg"

Um seinem besten Freund ein Date zu ermöglichen, springt Jules Tannberg beim Begleittelefon ein. Das sollte für den ehemaligen Mitarbeiter der Berliner Feuerwehr, der dort den Notruf beantwortete kein Problem sein. Das Begleittelefon ist ein Service für Frauen, die spät abends oder nachts unterwegs sind und sich unwohl fühlen oder Angst haben. Doch Jules erster Fall hat es direkt in sich: Klara will sich umbringen, weil sie befürchtet, das nächste Opfer eines Serienmörders zu werden. Gleichzeitig will sie ihrem gewalttätigen Ehemann entkommen. Und ehe Jules sich versieht, ist er mittendrin in einem perfiden Psychospiel, das auch ihn selbst und sein Zuhause mit einbezieht...

Das Buch ist meiner Meinung nach ein typischer Fitzek: Es ist spannend und liest sich gut, erzählt wird aber eine Story, die mal wieder leicht anders ist, als ich anhand des Klappentexts erwartet habe (vielleicht neige ich aber auch einfach nur dazu, diese bei Fitzeks Büchern immer miszuverstehen). Es wird, ebenfalls bei ihm üblich, mit sehr drastischen Settings und Gewalttaten nicht gegeizt und häufig eine sehr deutliche Sprache gewählt, die mir teilweise einfach too much war. Ich verstehe zwar, dass es Sinn machen kann, diese Ausdrucksweise zu wählen, weil es genau das sein soll, was die Figur denkt und sagt - aber mir war das manchmal einfach zu platt formuliert. Ein bisschen stolz bin ich auf mich, dass ich dieses Mal mit einer Vermutung relativ zu Beginn des Buches richtig lag: Eine Hauptfigur entpuppt sich als gänzlich anderer Charakter als Leser*innen es vermuten würden (mehr kann ich nicht schreiben ohne zu spoilern). Zusammenfassend: ein gutes Buch für Fans von Thrillern und Fitzek, alle anderen werden vermutlich enttäuscht sein bzw. nichts damit anfangen können.

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Horch und Guck: