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Sir Arthur Conan Doyle "Die Rückkehr des Sherlock Holmes"

Damit es unseren werten LeserInnen nicht langweilig wird, hier die Review zum dritten Teil der Erzählungen um den großen Meisterdetektiv:

  • Das leere Haus: Holmes ist gar nicht beim Kampf mit Morriaty an den Reichenbachfällen gestorben. Watson fällt zum ersten Mal in seinem Leben in Ohnmacht, als der totgeglaubte Freund plötzlich vor ihm steht und ihn gleich in seine aktuellen Ermittlungen einbezieht. Er ist hinter der Nummer Zwei aus Morriatys Verbrechersyndikat her, Colonel Sebastian Moran, der sich als ein überaus gefährlicher Gegner entpuppt...
  • Der Baumeister aus Norwood: Der junge John McFarlane erscheint vollkommen verzweifelt in der Baker Street. Er wird des Mordes an dem Baumeister Jonas Oldacre verdächtigt. Dieser hatte McFarlane erst vor kurzem zu seinem Alleinerben erklärt und nun scheint es so, als hätte der junge Mann nicht mehr warten wollen, bis er sein Erbe antreten kann. Doch Holmes bemerkt vor Ort schnell, dass hier so einiges nicht stimmt, zumal plötzlich Fingerabdrücke an Stellen auftauchen, wo vorher noch keine waren.
  • Die tanzenden Männchen: Die seltsamen Zeichnungen mit den tanzenden Männchen, die plötzlich auf dem Landsitz von Sir Hilton Cubitt auftauchen, könnten für einen Streich von Kindern gehalten werden, hätten sie nicht seine Ehefrau offenbar in große Angst versetzt. Er schaltet Holmes in den Fall ein, der sich sofort in die Entzifferung dieser seltsamen Geheimschrift stürzt. Doch auch er kann die Tragödie nicht mehr verhindern, aber Dank Holmes werden die tanzenden Männchen dann ein einziges Mal benutzt, um der Gerechtigkeit Genüge zu tun. 
  • Die einsame Radfahrerin: Violet Smith hat eine gut bezahlte Stelle als Musiklehrerin auf dem abgelegenen Landsitz von Mister Carruthers angenommen. Angeblich bezahlt er sie deshalb so gut, weil er ihren Onkel in Südafrika gekannt hat. Miss Smith ist mit ihrer Anstellung eigentlich ganz zufrieden, wenn da nicht der unsägliche Mister Woodley wäre und die Tatsache, dass sie neuerdings auf ihrem Weg von ihrem Arbeitsplatz zum Bahnhof von einem mysteriösen Radfahrer verfolgt wird. Holmes nimmt die Ermittlungen auf und er und Watson können in letzter Minute einen teuflischen Plan verhindern. 
  • Die Abtei-Schule: Lord Saltire ist des Nachts aus der Abtei-Schule von Dr. Thorneycroft Huxtable verschwunden. Ebenfalls nicht mehr auffindbar ist der Deutschlehrer, weshalb der Schulleiter vermutet, dass dieser den jungen Lord entführt hat. Seltsamerweise ist bisher keine Lösegeldforderung eingegangen. Holmes macht sich also auf, um den Fall vor Ort zu klären und beweist mal wieder seine genaue Beobachtungsgabe. Dieses Mal führen ihn unter anderem die Spuren von Fahrradreifen zu einer Familientragödie. 
  • Der Schwarze Peter: Captain Peter Carey, auch der Schwarze Peter genannt, wird in seinem Gartenhaus von einer Harpune aufgespießt tot aufgefunden. Der junge John Neligan, der hoffte von dem toten Kapitän Unterlagen erhalten zu können, die seinen Vater in einer anderen Angelegenheit entlasten könnten, wird von der Polizei als vermeintlicher Mörder festgenommen. Doch Holmes ist von seiner Unschuld überzeugt, hat er doch selbst in unzähligen Versuchen mit einem toten Schwein herausgefunden, welcher Kraft es bedarf, um einen Mensch mit einer Harpune im ersten Versuch aufzuspießen. 
  • Charles Augustus Milverton: Wo Morriaty der gefährlichste Gegner von Holmes war, ist Charles Augustus Milverton der übelste. Er ist ein Meister-Erpresser, der sich kompromitierende Briefe seiner Opfer besorgt und sie dann dafür bezahlen lässt, dass er diese nicht veröffentlicht oder ihren Ehepartnern zukommen lässt. Eine Klientin hat Holmes beauftragt mit diesem unsympathischen Genossen zu verhandeln, doch dieser will von seiner Forderung nicht abweichen. Also beschließt Holmes sich die Briefe auf anderem Wege zu besorgen und macht sich mit Watson auf zu einer Einbruchstour mit unvorhersehbarem Ausgang...
  • Die sechs Napoleons: In London scheint ein Verrückter umzugehen, der einen unsäglich Hass auf Napoleon hat. Oder wie sonst ist zu erklären, dass er in Häuser einbricht und Büsten des berühmten französischen Kaisers zerstört? Inspektor Lestrade will dem Fall daher zunächst keine Bedeutung beimessen bis ein Toter auftaucht. Doch es ist natürlich Holmes, der das Rätsel hinter den sechs Napoleon-Büsten löst und ihren erstaunlichen Inhalt entdeckt.
  • Die drei Studenten: Einer der eher unspektakuläreren Fälle, aber eine wunderbare Studie in Sachen Beobachtungsgabe und logischer Schlussfolgerung. Der Universitätsdozent Hilton Soames hat ein großes Problem: Offenbar hat sich einer von drei Prüfungskandidaten Zugang zu seinem Büro verschaft und den zu übersetzenden Text für die Stipendiumsexamen am nächsten Tag zu sehen bekommen. Nur welcher von den drei Studenten war es? Er wendet sich an Sherlock Holmes und dieser findet schnell die richtigen Hinweise.
  • Der goldene Kneifer: Willoughby Smith, der Sekretär von Professor Coram, wird ermordet im Arbeitszimmer aufgefunden. Auf den Täter gibt es wenige Hinweise, einzig ein goldener Kneifer ist von dem oder der Unbekannten geblieben. Holmes macht mal wieder eine Tatortbesichtigung und kommt schnell zu der Schlussfolgerung, dass der Professor sehr wohl weiß, wer seinen Sekretär getötet hat, diese Person aber deckt. Als Holmes schließlich das Versteck der Täterin enttarnt, kommt die unrühmliche Vergangenheit von Coram in Russland zu Tage.
  • Der verschollene Three-Quarter: Cyril Overton ist verzweifelt. Kurz vor dem entscheidenden Spiel ist einer seiner besten Spieler, Godfrey Staunton, spurlos verschwunden. Er schaltet Holmes ein und dieser sieht sich mit dem Arzt des jungen Mannes einem durchaus ebenbürdigen Gegner gegenüber. Am Ende erweist sich das Verschwinden des jungen Sportlers jedoch nicht als Verbrechen sondern als familiäre Tragödie.
  • Abbey Grange: Zunächst scheint es so als sei Holmes umsonst nach Abbey Grange gerufen worden. Offenbar hat eine bekannte Diebesbande hier bei ihrem letzten Raubzug den Hausherrn getötet. Zumindest ist die Aussage seiner Ehefrau in diesem Fall ganz eindeutig. Doch Holmes kommen bei seiner ersten Untersuchung des Tatorts bereits Zweifel, die sich bestätigen, als er ein zweites Mal an den Ort des Geschehens zurückkehrt. Haben wirklich drei Leute in dem Raum Wein getrunken? Und warum haben die Diebe ihre Beute im Teich des Anwesens versenkt statt das Tafelsilber mit zu nehmen?
  • Der zweite Fleck: Ein Fall von hoher politischer Brisanz: Aus dem Haus des Europaministers Trelawney Hope ist ein überaus wichtiger Brief entwendet worden, der Europa in eine schwere politische Krise, wenn nicht gar einen Krieg stürzen könnte. Holmes wird um Hilfe gebeten, doch zunächst scheint auch er im Dunklen zu tappen. Dann jedoch wendet sich das Blatt und es zeigt sich, wie eng persönliche Tragödien und Weltpolitik zusammenhängen können...

Erneut bietet Conan Doyle hier Unterhaltung vom Feinsten und zeigt mal wieder, wie wunderschön Sprache sein kann, wenn ein Schriftsteller richtig mit ihr umzugehen weiß. Meine drei Lieblingsgeschichten sind in diesem Band "Das leere Haus" (einfach weil Holmes darin zurückkehrt), "Die tanzenden Männchen" und "Die sechs Napoleons".

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