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Tania Carver "Stirb, mein Prinz"

Zwei Bauarbeiter sollen eigentlich nur mal kurz vor Ort die Lage checken, bevor das alte Haus abgerissen werden soll. Doch was sie im Keller des alten Gebäudes finden, erschreckt sie zutiefst. In einem Käfig aus Knochen sitzt ein kleiner Junge. Die hinzugezogenen Polizisten um Phil Brennan stehen vor einem Rätsel: Aus dem Jungen ist kaum ein Wort herauszubekommen und es wurde auch kein Kind als vermisst gemeldet, auf das seine Beschreibung passen würde. Der Psychologin Marina Esposito ist bald klar, dass sie es hier nicht mit einem Einzelfall zu tun haben, sondern mit einem psychopathischen Serienkiller, der seit längerer Zeit im immer gleichen Rhythmus sein Ritual vollzieht. Und dieser Mann ist nicht bereit, sein auserwähltes Opfer einfach so ziehen zu lassen, er setzt alles daran den Jungen wieder in seine Gewalt zu bringen. Unterstützung erhält er dabei von einer seit langem im Hintergrund agierenden Gemeinschaft, die Kontakte zu Personen in entsprechenden Machtpositionen hat, um ihn zu beschützen. Diese Erfahrung muss auch das Ermittlerteam um Phil und Marina machen, die mit ihren Nachforschungen bald einigen Personen unangenehm nahe kommen. Doch diese wissen ihren Einfluss zu nutzen, um sich zu wehren...

Als ich mir das Buch gekauft habe, ist mir nicht bewusst gewesen, dass es der dritte Roman in einer Reihe um den Polizisten Phil Brennan und die Psychologin Marina Esposito ist. Zu Beginn war ich dann etwas skeptisch, so mitten in eine Rahmenhandlung hineinzulesen, kann ja manchmal etwas schwierig sein - nicht so bei diesem Buch. Die Charaktere werden so einigeführt, dass sie sich auch Erstlesern/ -innen erschließen, die wichtigsten Hintergrundfakten sind ebenfalls gut und knapp in die Story integriert. Die Handlung des Buches ist spannend, der Plot logisch, aber nicht vorhersehbar. Am Anfang werden mehrere Handlungsstränge eröffnet, deren Verbindungen sich erst im weiteren Verlauf der Geschichte offenbaren - und dies wird von der Autorin sehr geschickt gelöst. Gut gefallen hat mir auch, dass man sehr lange mitgerätselt hat, wer der Killer ist und wer alles zu seinen Beschützern gehört - bei einigen unsympathischen Charakteren hofft man richtig darauf, dass sie auch dazugehören werden. Ein wenig störend fand ich die Sprache, die war mir teilweise zu blumig und bombastisch und auch mit den beiden Hauptfiguren bin ich nicht so richtig warm geworden. Das Buch ist nicht schlecht, hat mich aber nicht so begeistert, dass ich mir ein weiteres der Autorin kaufen werde. 

3
Horch und Guck: