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Terry Pratchett & Stephen Baxter "Die lange Erde"

Im Jahr 2015 verändert eine zunächst unscheinbare Erfindung das Leben aller Menschen: Ein kleiner von jedem selbst zu bauender Kasten mit einem Schalter und einer Kartoffel als Energiequelle ermöglicht es in Paralleluniversen zu wechseln und unzählige Varianten der ursprünglichen Erde zu besuchen. Mit dieser Entdeckung setzt eine Wanderbewegung ein, die zuletzt mit der Eroberung des Wilden Westens in Amerika beobachtet werden konnte. Land und Rohstoffe werden in Besitz genommen, plötzlich scheinen Befürchtung, dass sich bestimmte Rohstoffe als endlich erweisen könnten, in weite Ferne gerückt. Menschen, die alternative Lebenswege favorisieren, können diese nun weit entfernt von der Zivilisation ausleben - ebenso wie jede Art von religiöser Gemeinschaft oder einfach nur nach Ruhe und Einsamkeit Suchende. Doch ist die "Lange Erde", wie das Phänomen der unzähligen Parallelwelten genannt wird, wirklich so unberührt und idyllisch wie alle denken? Gemeinsam mit der künstlichen Intelligenz Lobsang macht sich Joshua Valienté auf, die Lange Erde so weit zu erforschen, wie bisher noch kein Mensch vorgestoßen ist. Auf ihrer Reise entdecken sie nicht nur bisher unbekannte Lebensformen, sondern auch Hinweise auf eine elementare Bedrohung. Diese ist offenbar so groß, dass sie einen Großteil der nicht-menschlichen Lebewesen zu einer Flucht durch die Parallelwelten in Richtung der ursprünglichen Erde veranlast hat...

Pratchett kannte ich bischer nahezu ausschließlich als Autor der Scheibenwelt-Roman, von Baxter hatte ich vorher noch nie etwas gelesen. Daher kann ich nur sagen, dass mir in dem Buch vor allem die Handschrift Pratchetts aufzufallen scheint, der der Welt wir gewohnt mit einem Augenzwinkern den Spiegel vorhält und mit herzlich abstrusen Ideen eine neue Variante unserer Gesellschaft entwickelt. Interessanterweise passiert in dem Buch handlungstechnisch recht wenig - wenn von den Reisen durch die Parallel-Erden abgesehen wird. Diese Wechseln haben mich aber als Leserin so fasziniert, dass ich mich von dem Buch sehr gut unterhalten gefühlt habe - und definitiv auf die weiteren Bände der Reihe gespannt bin.

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Horch und Guck: