In Moskau geht ein Serienmörder um. Die Opfer des "Vivisektors" werden schrecklich verstümmelt aufgefunden und alle sind junge Frauen, die nicht aus Moskau stammen. Major Kornilow, der Chef der Moskauer Sonderermittlertruppe, sucht mit seinen Leuten fieberhaft nach einer Spur, um den nächsten Mord zu verhindern. Als wäre das alleine nicht schon genug, ereignet sich ein merkwürdiger Überfall auf die Firma Tschud Incorporated. Obwohl alle Anwohner von Schüssen und Gefecheten berichten, finden sich am Tatort keinerlei Spuren. Und dann häufen sich Verkehrsunfälle und kleinere Schusswechsel, an denen immer Banden von Männern mit roten Kopftüchern beteiligt sind. Was weder Kornilow und seine Leute noch ein Großteil der Moskauer Bevölkerung ahnen: Sie sind nicht alleine. Gut verborgen vor allen, die nicht davon wissen sollen, existiert die Verborgene Stadt, eine Zuflucht für die alten Völker, die vor der Ankunft der Menschen über die Erde geherrscht haben.
Und in dieser Stadt steht ein Krieg bevor. Dem Herrscherhaus Lud ist ein mächtiger Zauberer geboren worden: Lubomir, der Bote. Er soll die Luden anführen und ihnen ermöglichen die Macht in der Verborgenen Stadt zu erlangen. Doch Lubomirs Boshaftigkeit machen der Königin des Grünen Hofs (wie die Luden auch genannt werden) Angst und sie beschließt ihn ermorden zu lassen. Dummerweise misslingt der Plan und nun steht der Bote allen Herrscherhäusern feindlich gegenüber. Santiago, der Kommissar der Nawen (oder des dunklen Hofs) hat einen ersten Verdacht, doch erst der Überfall auf die Tschud Incorporated, eine Tarnfirma der Tschuden, des dritten Herrscherhauses der Verborgenen Stadt, verschafft ihm Gewissheit. Während Santiago versucht die Herrscherhäuser im Kampf gegen den Boten zu vereinen, versteckt der Söldner Cortes in seinem Auftrag das Artefakt hinter dem Lubomir eigentlich bei seinem Überfall auf die Tschuden her war. Dummerweise macht ihm eine Verletzung einen Strich durch die Rechnung und das Artefakt landet in den Händen des jungen Moskauer Büroangestellten Artjom, der weder von dessen Bedeutung noch von der Existenz der Verborgenen Stadt weiß. Eigentlich leichte Beute, doch Artjom erweist sich als weitaus zäher und gewitzter als seine Gegner gedacht haben...
Ich muss gestehen, ich fange an eine extreme Vorliebe für russische Fantasy-Autoren zu entwickeln. Auf die Bücher von Panow bin ich zufällig beim Stöbern in einer Buchhandlung gestoßen und sie klangen interessant genug, um einen Versuch zu wagen. Panow ist ein wirklich hervorragender Erzähler, die von ihm entworfene Welt clever durchdacht und gut konstruiert. Ich mag es ja auch, wenn ein Buch zu Beginn mehrere Handlungsstränge besitzt und diese sich dann nach und nach zusammenführen lassen. Genau das gelingt Panov in diesem Band sehr gut, die Lücken schließen sich nach und nach und zumindest mir sind keine unlogischen Verbindungen aufgefallen. Das Einzige, was ich merkwürdig finde, ist, dass sich der Klappentext des Buches liest, als wenn Major Kornilow die Hauptfigur wäre, was in der Geschichte überhaupt nicht der Fall ist. Ich habe eher den Verdacht, dass sich Santiago noch als die eigentliche (heimliche) Hauptfigur erweisen wird, was ich gar nicht mal schlecht finde. Mir gefällt der Charakter sehr gut. Jedenfalls bin ich auf die folgenden Bände gespannt und kann diesen hier nur jedem/ -r, der/ die gute Fantasy mag wärmstens empfehlen.