Hildegunst von Mythenmetz schreibt sich seinen Frust in einem Brief an seinen Freund Hachmed Ben Kibitzer von der Seele. Obwohl die Lindwürmer in ganz Zamonien als Dichter und damit ein Kulturvolk bekannt sind, gibt es da diesen merkwürdigen Feiertag - Hamoulimepp - an dem scheinbar alle ihren gesunden Lindwurmverstand abgeben und sich rätselhaften und lächerlichen Bräuchen hingeben. Es scheint, als sei einzig Mythenmetz vor diesem Wahn sicher - wobei die letzten Abschnitte seines Briefs durchaus auch Sympathien für einzelne Aspekte des Festes erkennen lassen...
Moers ist ein unterhaltsames Weihnachtsbuch gelungen, in dem es immer wieder Spaß macht, die Parallel zwischen dem beschriebenen Hamoulimepp und unserem Weihnachtsfest herauszufinden. Schade nur, dass das Buch so dünn und damit an einem Tag durchgelesen ist. Ich hätte liebend gerne wieder einen richtigen Zamonien-Roman gehabt. (Der Auszug am Ende lässt ja hoffen, allerdings weiß man als Fan ja auch, dass es da manchmal zu Verzögerungen oder komplett neuen Planungen kommen kann. Wo ist eigentlich der dritte Band von Mythenmetz' Abenteuern in Buchhain - hatte der nicht auch schon mal ein angekündigtes Veröffentlichungsdatum?) Ich muss darüber hinaus zugeben, dass ich hoffe, dass Moers die Illustrationen im nächsten Buch wieder selber macht. So menschlich positiv ich seine Zusammenarbeit mit Lydia Rode schätze - ihre Bilder kommen für mich leider nicht an die Illustrationen heran, die ich von früheren Zamonien-Romanen gewohnt bin.