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Wenn Journalisten (fast) Amok laufen ...

Ich gestehe öfter ein wenig altmodisch zu sein: So glaube ich zum Beispiel immer noch daran, dass Journalisten sich gewissen Ansprüchen verpflichtet fühlen sollten und dass vor allem objektive und kritische Berichterstattung dazugehört. Am Rande der Konferenz "GameCultures" in Magdeburg wurde ich leider mal wieder eines besseren belehrt.

Wie bei größeren wissenschaftlichen Konferenzen üblich, gab es am letzten Tag auch eine Pressekonferenz, auf der ausgewählte ReferentInnen den Medien Rede und Antwort standen. Ich selber gehörte nicht zu den UnGlücklichen, die hierfür ausgewählt wurden, was schade war, ich hätte das gerne live mitbekommen. Scheinbar war ein Großteil der JournalistInnen nicht an Interviews mit WissenschaftlerInnen interessiert und somit an fundierten und reflektierten Aussagen zum Thema Computerspiele, sondern wollte gerne gängige Klischees bedienen. Um so größer die Enttäuschung, dass es keine Bilder von "Killerspielen" gab und auch niemand zu finden war, der sich gerade mit einem Ballerspiel beschäftigte (aktiv als Spieler, nicht wissenschaftlich inhaltlich, letzteres wäre durchaus problemlos zu finden gewesen). 

Ehrlich gesagt kann man sich da nur noch verzweifelt an den Kopf fassen: Was haben einige Medienvertreter eigentlich gemeint, wo sie da sind? Das war ne Konferenz, nicht ne LAN-Party für Jugendliche. Hätte denen ja wirklich mal vorher jemand sagen können, dass da nicht rumgeballert wird und das virtuelle Blut nur so spritzt... Wirklich gemein von uns. (Aber in solchen Fällen bin ich schrecklich gerne gemein.)