Auch wenn man in den Wirtschaftswissenschaften häufig einen "Mainstream" vorfindet, so ist es keineswegs so - wie oftmals, gerade in der öffentlichen Meinung der Eindruck entsteht -, dass nur eine Denkrichtung vorherrscht. Der "berühmteste" Streit unter den Ökonomen dürfte wohl der zwischen Keynesianern und Neoklassikern bzw. Monetaristen ab den 1940er bis in die 1980er Jahre hinein sein.
Allerdings hat sich spätestens seit den 1990er Jahren der Monetarismus durchgesetzt und die Andersmeinungen - auch in der medialen Wahrnehmung - in den Hintergrund treten lassen. Dieser Mainstream hat jedoch mit der aktuellen Finanz- und Wirtschaftskrise und den fehlenden Erklärungs- und Empfehlungsansätzen zu einer der größten "Existenzkrisen" der Volkswirtschaftslehre geführt.
Die Wiwi-Werkbank der Deutschen Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften (ZBW)/ Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft hat die aktuelle Krise zum Anlass genommen und in einer mehrteiligen Reihe der ökonomischen Dogmengeschichte eine Literaturliste gewidmet und zeigen dabei auch die Vielfältigkeit und (selbst-)kritische Auseinandersetzung innerhalb der Volkswirtschaftslehre auf: