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Wolfgang Hohlbein "Irondead - Der zehnte Kreis"

Quinn Devlin verdingt sich als Privatdetektiv sein Auskommen in Belfast. Der ehemalige Polizist hat seinen Job verloren, als er gegen korrupte Kollegen ausgesagt hat, was ihm zusätzlich einige Zeit im Gefängnis einbrachte. Nun lebt er mehr schlecht als recht von den Aufträgen, die er als Ermittler bekommt. Aktuell soll er Diebstähle aufklären, die beim Bau der Titanic begangen werden. Dann häufen sich merkwürdige Ereignisse: Sein Auftraggeber zieht ihn von den Ermittlungen ab, seltsame mechanische Spinnen greifen ihn an und dann erfährt Quinn auch noch, dass sein - mittlerweile ehemaliger - Auftraggeber plötzlich verschwunden ist. Dessen Nichte Alison heuert Devlin schließlich an, um ihren Onkel zu finden und das Rätsel um sein Verschwinden und die Diebstähle zu lösen. Doch je mehr Quinn nachforscht, desto rätselhafter wird die ganze Geschichte. Es scheint so, als wäre in den dunklen Ecken Belfasts und seinen Kanälen eine unheimliche, nicht menschliche Macht zu Hause, die im Verborgenen agiert und von der niemand weiß, ob sie den Menschen freundlich oder feindlich gegenübersteht. Und auch Alison ist offenbar nicht die, für die sie sich Quinn gegenüber ausgegeben hat...

Ich glaube, ich habe den Zugang zu Hohlbein verloren - oder er schreibt im Alter einfach immer schlechter. Früher habe ich seine Romane wirklich mal gemocht, doch seit einiger Zeit sieht das leider ganz anders aus. Irondead schien mir einen Versuch wert - hatte ich doch den Eindruck, dass es um eine Detektivgeschichte mit Steampunk-Elementen ging. Was sich allerdings als Irrtum herausgestellt hat. Das Ganze ist viel verworrener und unlogischer - ein zusammengestrickter Mix verschiendener Genre und Ideen, der mich nicht wirklich überzeugt hat. Da taucht nicht nur Nikola Tesla auf, sondern auch Dr. Watson, Sir Arthur Conan Doyle und (inkognito, aber in einer Szene von Watson verraten) Sherlock Holmes. Die Irrenanstalt heißt Arkham Institut - noch Fragen? Ehrlich gesagt, ist das alles einfach zu viel des Guten. Weniger wäre hier mehr gewesen. Von daher kann ich von dem Buch nur abraten, hartnäckige Hohlbein-Fans werden es jedoch vermutlich dennoch lesen.

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Horch und Guck: