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X-Men: Erste Entscheidung

Endlich mal wieder ein neuer X-Men-Film. Wurde ja auch mal Zeit. (Die Reviews der anderen Teile finden sich hier, hier, hier und hier.) Der neue Film greift die Idee, die schon bei Origins: Wolverine umgesetzt wurde, auf und führt uns erneut in die Zeit vor den ersten drei Teilen, dieses Mal sogar ganz an den Anfang der X-Men.

Der junge Charles Xavier (zu Beginn: Laurence Belcher, als Erwachsener: James McAvoy) ist ein Telepath und davon überzeugt, dass er nicht der einzige Mensch mit übernatürlichen Fähigkeiten ist. Eines Nachts steht das Mädchen Raven (zu Beginn: Morgan Lily, als Erwachsene: Jennifer Lawrence), eine Gestaltwandlerin, bei ihm in der Küche. Charles nimmt sie auf und ab diesem Zeitpunkt wird Raven zu einer Art Schwester für ihn.

Jahre später hat sich Charles einen wissenschaftlichen Ruf als Experte für genetische Mutationen erworben. Kurz nach seiner Ernennung zum Professor tritt der amerikanische Geheimdienst CIA an ihn heran: Im Zuge von Ermittlungen gegen den geheimnisvollen Sebastian Shaw (Kevin Bacon) ist die Agentin Moira (Rose Byrne) auf weitere Menschen mit unerklärlichen Fähigkeiten gestoßen und will von Xavier wissen, was es damit auf sich hat.

Nach anfänglichen Schwierigkeiten mit Moiras Vorgesetzten entwickelt sich eine erste Zusammenarbeit. Beim Versuch Shaw auf seinem Boot in Miami zu stellen, machen sie die Bekanntschaft von Erik Lehnsherr (Michael Fassbender), der Shaw ebenfalls verfolgt. Erik war als Junge aufgrund seiner jüdischen Herkunft von den Nazis in ein KZ deportiert worden. Shaw, der ebenfalls dort weilte, erkannte Eriks Fähigkeiten metallische Gegenständische zu manipulieren und ermordete dessen Mutter beim Versuch die Kräfte des Jungen hervorzurufen. Erik will sich daher an Shaw rächen.

Bald stellt sich jedoch heraus, dass Shaw und seine Gruppe, die sich Hellfire-Club nennen, auch für die Zukunft keine guten Pläne haben. Sie versuchen einen atomaren Krieg zwischen den USA und der Sowjetunion heraufzubeschwören, den nur die Mutanten überleben können. Angeführt von Charles und Erik werden weitere Mutanten von der CIA rekrutiert, um sich Shaw entgegenstellen zu können. Als die Sowjets sich auf den Weg machen, Raketen auf Kuba zu stationieren, steht der große Showdown an...

Der Film hat mir sehr gut gefallen, die X-Men-Filme zeichnen sich meiner Meinung nach generell dadurch aus, dass hier Comicverfilmungen auf unterhaltsamem und gut erzähltem Niveau geboten werden. Wer die anderen Teile und die Comics kennt, weiß natürlich, welche Entwicklung sich abzeichnet, etwa dass Erik zu Magneto wird und er und Charles Xavier alias Professor X bald auf unterschiedlichen Seiten kämpfen werden oder dass Raven als Mystique ebenfalls die Seiten wechselt.

Auch der junge Wissenschaftler Hank Mc Coy (Nicholas Hoult) ist X-Men-Kennern kein Unbekannter: Als Beast ist er fester Bestandteil des Kernteams. Ein nettes, kleines Highlight ist auch der (noch vergebliche) Rekrutierungsversuch von Wolverine, den dieser charmant wie üblich ablehnt.

Die Rollen sind meiner Meinung nach sehr gut besetzt, Michael Fassbender als Erik/ Magneto ist genial, Kevin Bacon als Bösewicht herrlich fies und James McAvoy ein toller Charles Xavier. Gut gefallen hat mir auch die Figur des Teleporters Azazel, den Jason Flemyng spielt. Mir kam der Name bekannt vor, aber erst heute habe ich festgestellt, dass ich den Schauspieler aus der Serie "Primeval" kenne, wo er den Danny Quinn verkörpert. (Als Azazel erkennt man ihn kaum wieder, wow.) Warum die Figur allerdings mit russischem Akzent sprechen musste (meines Wissens ist Azazel ein Dämon, kein mutierter Mensch, und kommt aus einem Paralleluniversum), erschließt sich mir nicht so ganz.

Alles in allem ist auch dieser X-Men-Film wieder sehr gelungen und ich kann ihn nur empfehlen.

4
Horch und Guck: