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Spörrle/Schumacher: Senk ju vor träwelling

Nachdem dieses Buch gefühlte 10 Jahre als Bettlektüre auf meinem Nachttisch verstaubte, habe ich es nun endlich auf's Klo verlegt. Tanja hatte mir das Buch irgendwann mal zu Weihnachten, Ostern, Vatertag, Tag der dt. Einheit oder zum Geburtstag geschenkt und eigentlich hatte ich mich auch drauf gefreut. Nach den ganzen Bahnerlebnissen, die ich während zwei Jahren täglichen Bahnfahrens zu meiner Zeit in Düsseldorf hatte, war jetzt die Abrechnung gekommen.

Um es gleich vorweg zu nehmen: Das Buch ist so grottig langweilig, dass man es als Einschlaflektüre wunderbar empfehlen kann. Nach einer Zeile ist man eingeschlafen. Leider wird man dann nicht mehr in diesem Jahrhundert mit dem Werk fertig. Zweite Empfehlung ist dann das Klo, da kommt einem das Kacken wenigstens zur rechten Zeit und man blockiert nicht lange die Toilette. Eins muss ich zur Relativierung jedoch noch schreiben:

Liebe Juristen des Herder-Verlags und der Autoren, natürlich ist alles in diesem Post, eigentlich alles in diesem Blog erstunken und erlogen. Ich weiß, dass dieses Buch zur größten Ratgeber- und Comedy-Literatur der letzten zehn Jahrtausende gehört. Jeder Satz ist sauwitzig und man lacht sich total kaputt. Der Literaturnobelpreis im nächsten Jahr ist so gut wie sicher. Jeder Leser wird sofort merken, dass diese Review billigste und effekthascherichste Satire ist.

Und damit dass der Leser und v.a. die Juristen (vor denen sich die beiden Autoren und im Nebenberuf Journalisten anscheinend in die Hosen machen) auch nicht vergisst, wird das auf jeder Seite wiederholt. Nicht genug, dass die "Anekdoten" und "Schilderungen" schon von alleine so dermaßen übertrieben sind, dass nicht einmal vor einem Hamburger Gericht irgendeine Klage Aussicht auf Erfolg hätte. Genau wegen diesen maßlosen Übertreibungen ist dieses Werk auch so stinkenlangweilig. Das reale Leben mit der Bahn ist proppe voll mit Realsatire und witzigen Anekdoten, da braucht es keine Übertreibungen.

Man wagt sogar zu zweifeln, dass die Autoren überhaupt einmal einen Fuß in eine Bahn gesetzt haben, denn ansonsten hätten sie genug Stoff für zehn Bücher haben müssen, ohne sich irgendwas unwitziges ausdenken zu müssen. Wer demnach schon einmal Bahn gefahren ist, dem ist dieses Buch auf keinem Fall zu empfehlen. Vielleicht bringt es diejenigen ab und zu einmal zum schmunzeln, die noch nie eine Bahn vom Nahen, geschweige denn von innen gesehen haben. Mir jedenfalls haben die Lachmuskeln im Gesicht nicht einmal gezuckt. Meine Mundwinkel sahen in etwa so aus, wie bei Steinmeier oder Merkel.

PS: Ich hatte ja gerade geschrieben, dass Bahnfahren eigentlich für zehn Bücher reichen müsste. Mit Erschrecken habe ich beim Schreiben dieses Posts festgestellt, dass es schon zwei Nachfolger gibt. Der arme Wald. Vielleicht, wenn ich mal wieder Verstopfung habe...

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