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A. Lee Martinez "Zu viele Flüche"

Koboldin Nessy ist eigentlich ganz zufrieden mit ihrem Job als Putzfrau im Schloß des schwarzen Magiers Margle. Ordnung und Logik entsprechen völlig ihrer Natur und auch mit den unzähligen Bewohnern - alles von Margle verfluchte ehemalige Gegner und/ oder Personen, die er nicht mochte - kommt sie gut zurecht. Dumm nur, dass Margle völlig unberechenbar ist und eines Tages beschließt, seine Putzfrau loswerden zu wollen. Zu seinem Pech bedient er sich dafür eines Nurgax - ein Monster, dass nach seiner Geburt das erste Lebewesen, das es sieht, frisst und auf die zweite Person geprägt wird. Es kommt, wie es kommen muss: das Nurgax sieht nicht Nessy als erstes, sondern Margle und der schwarze Magier stirbt anstelle seiner Haushälterin.

Nun steht Nessy allein da mit dem Schloss und seinen Bewohnern, die alle darauf warten, dass ihre Flüche gebrochen werden, nachdem Margle tot ist, und sich dafür Hilfe von Nessy erwarten. Als wäre das nicht genug, entwickelt die Tür-am-Ende-der-Halle plötzlich ein Eigenleben und setzt alles daran, geöffnet zu werden. Und dann erscheint auch noch die rätselhafte Magierin Tiama, angeblich um Margle zu besuchen. Jetzt muss Nessy auch noch vertuschen, dass ihr ehemaliger Arbeitgeber tot ist, damit Tiama keine Ansprüche auf das Schloss und seine Bewohner erheben kann. Und darüber hinaus darf Nessy nicht vergessen, das Schloss sauber zu halten...

Ich hab das Buch im Urlaub gelesen und muss sagen, dass es mir recht gut gefallen hat. Zwar handelt es sich sicherlich nicht um einen Meilenstein der amüsanten Fantasyliteratur, dafür hat der Roman weder sprachlich noch inhaltlich genug zu bieten, aber gut unterhalten habe ich mich durchaus gefühlt. Das Buch liest sich angenehm und schnell (was auch schon der einzige Kritikpunkt ist), die Ideen sind witzig und originell und die Charaktere liebevoll entwickelt. Sicher kein zweiter Terry Pratchett, aber guter Ersatz, wenn man gerade nichts Neues vom Meister himself zur Hand hat.

4
Horch und Guck: