Thilo Bode, der "Chef" hinter foodwatch und abgespeist, zeigt in seinem Buch, "was uns die Lebensmitelkonzerne auf die Teller lügen." Dabei deckt er schonungslos die legalen Tricks der Branche auf. Er zeigt, dass die Mär vom Wachstum nur durch immer mehr Abstriche bei der Qualität zu erreichen ist. Er offenbart, wie die Verbraucher durch Wellness- und Gesundheitsprodukte hinters Licht geführt werden oder wie mit vermeintlich traditioneller oder regionaler Herstellung Qualität vorgetäuscht werden soll, obwohl es sich doch nur um industrielle Massenware handelt.
Aber auch mit der Bio-Branche geht Thilo Bode schonungslos ins Gericht. Er zeigt, dass in manchen Produkten "Bio" nur in homöopathischen Dosen enthalten ist, dass Bio nicht Öko sein muss und dass trotz Bio viele herkömmliche Zusatzstoffe enthalten sein können. Zu guter letzt zeigt der Autor auch die Ohnmacht der Lebensmittelkontrolleure und das Versagen der Behörden auf. (Das aktuelle Beispiel Müller-Brote lässt grüßen.)
Wenn man einmal davon absieht, dass einem als fleißiger abgespeist-Leser die Argumente in den ersten beiden Kapiteln recht bekannt und damit nicht neu vorkommen, kann ich dieses Buch von Thilo Bode uneingeschränkt empfehlen. Schonungslos werden die Verbrauchertäuschung und die legalen Lüge- und Betrügereien, welche teilweise von den Behörden und Instanzen gedeckt werden, offengelegt, so dass einem das Convenience Food oder das Schnitzel aus dem Supermarkt im Halse stecken bleibt - es sei denn man verzichtet schon auf den Industriefraß.