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Dan Wells "Du stirbst zuerst"

Michael Shipman erwacht in einem Krankenhaus, ohne zu wissen, wie er dorthin gekommen ist. Nur eins ist ihm klar: Er muss schnell wieder hier raus. Doch daraus wird nichts, denn die Ärzte diagnostizieren eine schwere Schizophrenie bei ihm und weisen ihn in eine psychiatrische Klinik ein. Nach diversen Versuchen scheinen die Medikamente endlich zu helfen und Michael erkennt, dass seine Angst vor den Gesichtslosen, die ihn verfolgen und durch elektrische Geräte überwachen, ebenso ein Fantasieprodukt gewesen ist wie seine vermeindliche Freundin Lucy. Dummerweise sorgt sein klarer Geisteszustand dafür, dass sich das FBI für ihn interessiert, denn nun wird er verdächtigt etwas mit dem mysteriösen Wellnesskiller zu tun zu haben, der seine Opfer so schlimm zurichtet, dass ihre Gesichter nicht mehr zu erkennen sind.

Als Michael dann jedoch eines Nachts trotz seiner Medikamente wieder einen Menschen ohne Gesicht sieht, gerät er in Panik und tötet den Mann versehentlich. Er flieht aus der Klinik und beschließt herauszufinden, was es mit seinen Wahnvorstellungen wirklich auf sich hat. Dabei kommt er einer Verschwörung auf die Spur, die schon lange vor seiner Geburt begonnen hat...

Ich mag Dan Wells als Autor generell sehr gerne - er versteht es spannend und unterhaltsam zu schreiben, man möchte seine Bücher eigentlich nicht mehr aus der Hand legen, bis man sie durchgelesen hat. Genauso ging es mir auch mit diesem Buch, für das ich trotz seiner etwas über 400 Seiten knappe zwei Tage gebraucht habe (okay, da war eine Zugfahrt von über drei Stunden dabei). Mich hat vor allem gefesselt, was jetzt mit Michael los ist, denn ziemlich lange war mir unklar, ob er unter Wahnvorstellungen leidet oder etwas sehen kann, was alle anderen nicht bemerken. Auch die Frage, ob er vielleicht doch der Killer ist, hat mich einige Zeit beschäftigt. Wer Wells kennt, weiß, dass es natürlich keine alltägliche Lösung für die Ereignisse gibt. Doch ich muss sagen, die hier in dem Buch war selbst für mich etwas... naja, exotisch.

Sehr gut gefallen hat mir wieder einmal die Erzählperspektive, Wells versteht es sehr gut Ich-Erzähler zu erschaffen, die unterhaltsam und sympathisch sind, trotz aller Probleme, die sie haben. Von daher wird Fans der Serienkiller-Romane dieses Buch hier wahrscheinlich auch gefallen, auch wenn sie evtl. wie ich das Ende etwas merkwürdig finden werden. Allen anderen würde ich zum Einstieg lieber die Bücher um John Cleaver empfehlen - wem das gefällt, der sollte hier danach auch mal reinschauen.

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Horch und Guck: