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Justin Cronin "Der Übergang"

Ein Fund im südamerikanischen Regenwald gibt den Anstoß für ein militärisches Forschungsprojekt, das es besser nie gegeben hätte: dem Versuch Menschen unsterblich zu machen. Denn die Experimente haben Auswirkungen, die keiner vorhersehen konnte. Die 12 Versuchspersonen, welche mit dem Virus infiziert worden sind, verändern sich, werden zu einer Art von Vampiren und schließlich gelingt es ihnen aus dem Forschungskomplex der Armee auszubrechen.

Schneller als die Regierung der USA gucken (und handeln) kann, ist der Großteil der Bevölkerung entweder tot oder ebenfalls infiziert. Lediglich ein Mensch scheint immun gegen den Virus zu sein: die sechsjährige Amy Bellafonte, die ebenfalls Teil des Experiments gewesen ist. Gemeinsam mit dem FBI-Agenten, der sie entführt und erst in die ganze Sache hineingezogen hat, gelingt es ihr zu fliehen und die chaotische Zeit danach zu überstehen. Doch schließlich wird sie von ihrem Retter getrennt...

Jahre später haben sich einzelne Zuflüchte der Menschen halten können, ihr wichtigstes Gut ist das nächtliche Licht, ohne das sie gegen die Virals, wie sie die Infizierten nennen, nicht bestehen könnten. Doch die Technik ist veraltet und in einer dieser Kolonien wissen eine Handvoll Menschen, dass das Licht bald ausgehen wird. Hier taucht Amy plötzlich auf, nachdem sie mit einem Expeditionstrupp aus der Kolonie zufällig Bekanntschaft gemacht hat. Ihre Anwesenheit sorgt jedoch für Unruhe in der Gemeinschaft und auch andere seltsame Dinge ereignen sich - Leute hören plötzlich Stimmen und tun Dinge, die sie eigentlich gar nicht wollen.

Peter Jaxon beschließt mit einigen Freunden die Kolonie zu verlassen und auf die Suche nach dem Sender eines merkwürdigen Funksignals zu gehen. Amy nehmen sie mit - zum Einen um sie vor den Bewohnern der Kolonie zu beschützen, zum Anderen um sich vor den Virals zu schützen, denn Amy scheint eine rätselhafte Verbindung zu diesen zu haben. Im Laufe ihrer Reise werden sie verschiedene andere Menschen treffen, sich verändern, zu sich finden und schließlich auch erfahren, was hinter den Virals steckt und wodurch die Katastrophe ausgelöst worden ist...

Ich habe recht lange gebraucht, bis ich das Buch endlich aus dem Regal genommen und gelesen habe. Das lag weniger an der Dicke, obwohl es schon ein ganz schöner Wälzer ist, als vielmehr daran, dass mir eine Kollegin erzählte, dies hier sei das erste Buch gewesen, von dem sie richtige Alpträume bekommen hätte. Jetzt muss ich sagen, ich kann es zum Teil verstehen, denn ich hatte die während des Lesens auch - leider aber vor Langeweile. Das Buch braucht einfach unglaublich lange, damit etwas passiert. Die Geschichte erinnert an ein Kaugummi, das sich immer weiter dehnt. Ständig hofft man als Leserin, dass es jetzt endlich losgeht - und wird dann doch wieder enttäuscht.

Dabei kann die Geschichte an sich durchaus faszinieren, sie nimmt Anleihen beim klassischen Vampirmythos, ohne diesen jedoch so zu nennen und erschafft eine beängstigende und deprimierende Dystopie. Vielleicht liegt es an den Charakteren, von denen ich mit keinem so richtig warmgeworden bin, dass mich die Handlung nicht mitreißen konnte. Eigentlich mag ich ja lange und detaillierte Geschichten, nur diese hier irgendwie nicht. Ob ich mich mit der Fortsetzung beschäftige, weiß ich ehrlich gesagt noch nicht. Dürfte davon abhängen, ob ich demnächst viele lange Bahnfahrten vor mir haben werde.

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Horch und Guck: