Sie sind hier

Mark Hodder "Der wundersame Fall des Uhrwerk Mannes"

Erneut geraten Sir Frances Burton und sein Freund und Assistent Algernon Swinburne in ein rätselhaftes Abenteuer: Ein merkwürdiger automatischer Mann wird von einem Polizisten während seines nächtlichen Rundgangs gefunden. Burton und Swinburne, die eher zufällig des Wegs kommen, sind es schließlich, die entdecken, dass es sich nur um ein Ablenkungsmanöver für einen Juwelenraub handelt. Burton gelingt es zwar, die Diebe zu verfolgen und zu stellen, aber dabei muss er erfahren, dass sie nur Fälschungen gestohlen haben. Offenbar hat sich noch jemand anders für die als Chorsteine bekannten schwarzen Diamanten interessiert.

Danach kann Burton dem Fall erst einmal nicht weiter nachgehen, da er vom Premierminister Lord Palmerstone auf den lange verschollenen und plötzlich wieder aufgetauchten Tichborne-Erben angesetzt wird. Diese Sache gestaltet sich noch mysteriöser als die Chorsteine, denn offensichtlich hat der Ermittler ihrer Majestät es nun mit einem Geist zu tun sowie Personen, die andere so sehr manipulieren können, dass sie Marionetten in ihren Händen werden. Bald schlägt die Tichborne-Affäre immer größere Wellen, die zu einem Aufstand der Arbeiter in London führen. Begleitet von Geisterwesen drohen diese, das Land ins komplette Chaos zu stürzen. Nur Burton, Swinburne und ihre Verbündeten können das Empire vor einer rätselhaften Macht retten, die im Hintergrund die Fäden zieht. Es dauert eine Weile bis der Ermittler erkennt, dass es einen Zusammenhang zum Fall der verschwundenen Chorsteine gibt, die auch bei den Aufständen eine bedeutende Rolle spielen...

Ich war ja bereits vom ersten Band der Reihe sehr begeistert und muss sagen, dass mich der zweite ebenfalls nicht enttäuscht hat. Erneut versteht es der Autor eine spannende Ermittlungsgeschichte mit seiner wunderbar konstruierten Welt zu verbinden. Dieses Mal treten unter anderem der Philosoph Herbert Spencer sowie Madame Blavatzky auf gepaart mit einem anderen Verlauf des amerikanischen Bürgerkrieges und dem Ausblick auf eine alternative Ereignisabfolge im Ersten Weltkrieg. Erfindungstechnisch ist mein Highlight der Volkswagen bzw. Käfer (warum verrate ich hier nicht, das muss selbst gelesen werden).

Mark Hodder hat einen gefälligen und angenehm zu lesenden Schreibstil, ich habe das nahezu verschlungen und es beinahe an einem Tag ohne Pause gelesen. Kurz und gut: Ich kann den zweiten Band der Abenteuer von Burton und Swinburne nur empfehlen und bin gespannt auf die Fortsetzung.

5
Horch und Guck: