London im 19. Jahrhundert: Im Armenviertel Londons wächst der Junge Dodger auf, ein Waise, den zu seinem Glück der jüdische Uhrmacher Solomon bei sich aufnimmt und so davor bewahrt, vollständig auf die schiefe Bahn zu geraten. Dodger wird statt zum Dieb zu einem Tosher, einer der Männer, die durch die Abwasserkanäle Londons wandern und dort verlorene Gegenstände und Münzen aufsammeln. Bei einem seiner Streifzüge wird Dodger Zeuge, wie zwei Männer einer jungen Frau übel zusetzen und er verscheucht die beiden Gesellen. Mit Hilfe zweier hinzugekommener Gentleman kümmert er sich um die Lady und gerät in ein wahres Abenteuer.
Im Auftrag seines neuen Freundes, Charles Dickens, macht sich Dodger auf die Suche nach den Männern, welche die junge Frau offensichtlich entführen wollten und wird hierdurch in ein Abenteuer verwickelt, welches sogar politische Auswirkungen hat. Die junge Dame hat sich offenbar den falschen Mann ausgesucht und nun versucht ein adeliger Schwiegervater alles zu tun, um die Heirat null und nichtig machen zu lassen, wobei sich zu allem Überfluss auch noch der Ehemann als eine Niete erwiesen hat. Dodgers Nachforschungen in der Londoner Unterwelt bleiben seinen Widersachern nicht lange verborgen und nachdem er unfreiwillig den Barbier Sweeney Todd als Mörder enttarnt hat, bekommt Dodger mehr Aufmerksamkeit als für ihn und die junge Frau, die er beschützen will, gut ist. Dodger muss bald seine ganze Gewitztheit aufbieten, will er nicht das nächste Opfer eines Auftragsmörders werden...
Ich war überrascht, dass Dunkle Halunken nicht auf der Scheibenwelt spielt und habe lange überlegt, ob ich mir meinen ersten Pratchett-Roman, der nicht zu dieser Reihe gehört, zulegen sollte oder nicht. Letztendlich haben mich die Handlung und die vielen guten Kritiken überzeugt - und ich kann auch nach dem Lesen definitiv sagen, dass ich nicht enttäuscht bin und keinen Fehlkauf gemacht habe. Dunkle Halunken fesselt durch seine Hauptfigur und die vielen kleinen und großen Anspielungen bzw. Figuren sowie Pratchetts großartiges Erzähltalent und seinen Wortwitz. Ich kann das Buch daher nur jedem empfehlen, sowohl Fans der Scheibenwelt als auch LeserInnen, die Bücher mögen, die im nebeligen London des vorletzten Jahrhunderts spielen - beide Gruppen sollten mit diesem Roman viel Spaß haben.