Die 16-jährige Jessamine lebt alleine mit ihrem Vater, dem Botaniker und Heiler Thomas Luxton, in einer ehemaligen Abtei im Norden Englands. Ihr Vater ist für sein Wissen um Pflanzen und die damit verbundene Heilkunst sehr bekannt, doch privat ein sehr verschlossener Mensch, zu dem auch seine Tochter keine wirkliche Nähe findet. Eines Tages wird ihr eintöniges Leben durch den Leiter der örtlichen Irrenanstalt jäh gestört. Dieser bringt einen Jungen in Jessamines Alter zu ihnen, ein von einem Mönch großgezogenes Findelkind, names Weed. Dieser kennt sich offenbar ebenso gut wie Thomas Luxton in der Welt der Heilkunde aus, ist es ihm doch erst gelungen, fast alle Insassen der Anstalt zu heilen - nur um danach etwas in den Dorfbrunnen zu geben, was dessen Einwohner beinahe komplett in den Wahnsinn trieb.
Während ihr Vater vor allem daran interessiert ist, woher der Junge mit dem Namen Weed sein Wissen hat, ist Jessamine von Beginn an von ihm fasziniert. Sie verbringt viel Zeit mit ihm und muss feststellen, dass er menschliche Gefühle erst noch erlernen muss. Es kommt, wie es kommen muss: Die beiden verlieben sich ineinander, was jedoch Jessamines Vater überhaupt nicht gefällt. Während Weed Jessamine sein großes Geheimnis verrät, sind im Hintergrund dunkle Pläne und eine ebensolche Macht am Werk, die alles daran setzen, das Glück der beiden zu zerstören...
Ein wirklich gut geschriebenes, spannend erzähltes Jugendbuch mit einer Handlung, die man nicht schon in X-Varianten woanders gelesen hat. Die Idee, die Welt der Pflanzen in den Mittelpunkt zu stellen, hat mir wirklich gut gefallen. Die Geschichte wird sehr bedächtig erzählt, die Autorin nimmt sich Zeit für die Entwicklung der Handlung und ihrer Charaktere, bevor der eigentliche Clou (den ich hier nicht spoilern will) enthüllt wird. Das ganze liest sich angenehm und flüssig - fast schon zu schnell. Ich habe die Bahnfahrten an zwei Arbeitstagen (jeweils ca. 1 Stunden für Hin- und Rückfahrt) damit verbracht und schon hatte ich es durchgelesen. Das ist schon etwas wenig, mag aber sicher auch meinem Lesetempo geschuldet sein. Mal schauen, was Band 2 so in Petto hat. :-)