Auf den ersten Blick ist Erik von Kastell ein rätselhafter, aber äußerst attraktiver Mann - das er in Wahrheit nicht nur bekannter Künstler ist, sondern auch Werwölfe jagt, würde wohl eher niemand vermuten. Eriks Familie verfolgt die Wandelwesen schon seit mehreren Generationen - vor allem auf der Suche nach einem uralten und mächtigen Weibchen, welches den Jägern bereits mehrfach knapp entwischt ist. Eine neue Spur führt Erik nach Moskau, wo er die Wolfsforscherin Lena kennen und lieben lernt. Gemeinsam folgen sie der Fährte der Werwölfin weiter nach Kroatin - und geraten zwischen die Fronten der Werwölfe, mehrerer Geheimorganisationen und einer Nonnenorganisation. Als Lena gebissen wird und droht selbst zu einem Werwolf zu werden, macht sich Erik auf die Suche nach einem Heilmittel - eine Suche, die ihn auf die Spur von Ereignissen bringen wird, die im späten 18. Jahrhundert in Frankreich begonnen haben...
Ich bin ja eigentlich nicht so die große Freundin von Werwölfen, da diese meist langweilig daherkommen (da scheine ich etwas mit dem Autor gemeinsam zu haben, wenn man das Nachwort liest), aber dieses Buch hat mir sehr gut gefallen. Heitz versteht es einfach packend zu erzählen und spannende Geschichten zu konstruieren. Die Handlung im Buch spielt immer abwechselnd in der Jetztzeit und in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhundert im Frankreich. Insbesondere der historische Teil hat mich in Ansätzen an den Film Pakt der Wölfe erinnert - vermutlich weil beide Bezug auf die gleichen historischen Ereignisse nehmen. Ein wenig schwierig fand ich es allerdings, eine Figur zu finden, mit der ich wirklich mitfiebern konnte. Erik von Kastell war mir da doch etwas zu ätzend und selbsteingenommen, bei den Figuren des 18. Jahrhunderts fehlte mir die Tiefe der Charaktere - sie blieben alle etwas blass. Trotz allem aber ein gutes und unterhaltsames Buch, das sich schnell liest und auch gut als Reiselektüre dienen kann. Ich bin gespannt, wie die Geschichte in Band 2 ausgeht.