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Melotron am 06.01.2017 im Rockpalast Bochum

Es wird so langsam Zeit noch ein paar Konzertreviews nachzuholen, zu denen ich bisher nicht gekommen bin. Also, auf geht’s…
Melotron hatten wir bisher nur als Vorband mit entsprechend kürzerem Set erlebt. Ich fand die schon aufgrund von Beiträgen auf diversen Samplern immer ganz nett und Maik hatten sie live auch gefallen, so dass wir uns die Chance nicht entgehen ließen, einmal eine Headlinershow zu sehen.
Es gab zwei Vorbands, von denen wir die erste (Prouce) deutlich besser gefiel als die zweite (Nights). Prouce machen guten und eingängigen Synthiepop mit englischen Texten, einem guten Sänger und einer sehr unterhaltsamen Show. Nights waren mir zwar grundsätzlich sympathisch, weil sie aus London kommen, aber irgendwie war es ein bisher zu viel 80er. Nicht nur der Sound war übrigens so und der Sänger kann stimmlich als Spandau-Ballett-Double durchgehen, auch das Bühnenoutfit der Band hatte sehr deutlich etwas von diesem Jahrzehnt.
Melotron selbst haben ein sehr gutes Konzert gespielt mit einer gelungenen Mischung aus alten und neuen Songs (manche davon quasi als Vorabpremiere zum ersten Mal, bevor sie auf dem neuen Album erscheinen werden, das für dieses Jahr angekündigt ist). Die Show war unterhaltsam, ohne durch unnötige Effekte auf der Bühne überzogen zu wirken, die Musiker hatten offensichtlich Spaß an ihrem Auftritt und das Publikum ebenfalls. Alles in allem ein wirklich gelungener Gig – mir persönlich hat lediglich „Tanz mit dem Teufel“ gefehlt, aber zur Entschädigung gab es immer hin „Brüder zur Freiheit“, was auch nicht schlecht ist.
Eine kurze Anmerkung zur Location: Ich war zum ersten Mal im Rockpalast, der an die Matrix irgendwie angeschlossen zu sein scheint. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es sich hier um einen kleinen, aber feinen Ort für Konzerte handelt. Auch kleinere Leute – wie ich – können gut sehen, ohne in der ersten Reihe stehen zu müssen, die Akustik war gut – zumindest ist mir nichts negatives aufgefallen und das Saunafeeling der Tube in der Matrix entsteht auch nicht. Sicher keine Alternative für Konzerte, die ein großes Publikum anziehen – aber für kleinere Events meiner Meinung nach eine gute Alternative.

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Horch und Guck: