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Markus Heitz "Die Klinge des Schicksals"

Eigentlich könnte Danestara es ruhig angehen lassen: die Großfürstin ist Besitzerin eines mehr als erträglichen Landguts, die Menschen dort lieben sie, ihre Kinder sind erwachsen und sie könnte demnächst zur Großmutter werden - zumindest dem Alter nach. Doch Danestara ist die Klinge des Schicksals, jene Heldin, die von verborgenen Mächten immer dorthin gesandt wird, wo sie am dringendsten gebraucht wird. Und auch ihr neues Abenteuer beginnt auf diese Weise: Sie gelangt an einen Ort, wo eine Räuberbande eine Reisegesellschaft überfallen hat, die einzige Überlebende ist das schwangere Mädchen Kalenia. Diese erzählt Danestara eine schier unglaubliche Geschichte: Dämonendiener haben ihr Dorf überfallen und alle Bewohner bis auf sie getötet. Kalenia ist nun unterwegs zu den Mächtigen, um um Hilfe im Kampf gegen das Böse zu bitten, denn die Dämonenfreunde sind einen Pakt eingegangen, der allen Ländern und Menschen Schaden zufügen wird. Für Danestara ist ihr neuer Auftrag des Schicksals damit klar: Sie muss Kalenia beistehen. Doch während sie gemeinsam mit einer Gruppe von ausgewählten Kämpfer*innen die Verschwörer unter Anleitung von Kalenia aufspürt und tötet, kommen ihr so langsam Zweifel. Was verheimlicht das schwangere Mädchen ihr? Kennt sie wirklich die ganze Geschichte? Bald muss Danestara erkennen, dass sie einer weitaus größeren und gänzlich anders angelegten Verschwörung auf der Spur ist, als sie zunächst gedacht hat...

Ich bin ja Markus-Heitz-Fan und auch dieses Buch hat meinen Erwartungen wieder völlig entsprochen - mich auf der anderen Seite aber auch angenehm überrascht. Das Buch ist, wie bei Heitz üblich, spannend erzählt und gut geschrieben, entsprechend schnell ist man auch in der Geschichte und damit der neu entwickelten Welt drin. Die einzelnen Handlungsstränge werden clever angelegt, um sie schließlich nach und nach logisch zusammenzuführen. Mit Danestara hat Heitz eine ungewöhnliche, aber gerade dabei faszinierende Hauptfigur geschaffe. Um schließlich noch meine Überraschung zu klären: Das Buch hat einen Witz, den ich sonst so von Heitz nicht kannte. Vielfältige Elemente spielen mit den gängigen Fantasyklischees oder Heldensagen an sich und halten ihnen fast schon satirisch den Spiegel vor (bspw. der von Danestara gehasste Romanautor, der ihr immer wieder Abenteuer und Liebschaften andichtet). Dabei erreicht Heitz zwar nicht das Niveau von Größen dieses Genres wie etwa Terry Pratchett, aber ich vermute, dass er das auch gar nicht will. Als neues Element steht der deutliche Humor seinem Werk jedoch sehr gut, so dass zumindest ich auf Fortsetzung dieses Weges in weiteren Büchern hoffe.

4
Horch und Guck: