William Arrowood ist Privatdetektiv in London. Während allerdings Sherlock die Reichen und Mächtigen als Klienten hat, bleiben für Arrowood nur diejenigen, die sich den berühmten Konkurrenten nicht leisten können. Auch die junge Französin, die ihn bittet ihren verschwundenen Bruder zu finden, scheint zu diesen Menschen zu gehören. Arrowood und sein Assistent Barnett nehmen den Fall nur zögerlich an, da sie zu allem Übel auch noch im Umfeld eines Mannes ermitteln müssen, dem sie in der Vergangenheit bereits in die Quere gekommen sind - und dies nur knapp überlebt haben. Auch scheint ihnen ihre Klientin nicht die ganze Wahrheit zu erzählen. Und ehe sie sich versehen können, sind die beiden Detektive in Vorgänge verstrickt, die sich bis in hohe Regierungskreise erstrecken und mächtige politische Gruppierungen betreffen...
Ein sehr gelungener, atmosphärisch stimmiger Krimi aus dem viktorianischen London. Erzählt wird die Handlung aus der Sicht von Arrowoods Assistenten Barnett, der seinen Chef durchaus nicht immer positiv darstellt, sondern auch seine Schwächen und Macken portraitiert. Witzig fand ich die Hinweise auf Sherlock Holmes, die immer dazu führen, dass Arrowood eine Art Wutanfall bekommt und versucht zu beweisen, dass Holmes Methode eigentlich keine solche ist und seine Erfolge auf Zufall und Glück beruhen. Interessant fand ich den historischen und politischen Kontext, in den die Geschichte eingebettet ist - davon, dass der irische Freiheitskampf auch in England und insbesondere in London ausgetragen wurde, hatte ich bisher noch nichts gehört - mal wieder was gelernt also. Wer historische Krimis und evtl. auch Sherlock Holmes mag, der sollte Arrowood eine Chance geben - es lohnt sich.