Kaum zu glauben: Auch die deutsche Polizei hat eine magische Abteilung - das KDA (Abteilung für komplexe und diffuse Angelegenheiten). Die einzigen beiden Mitarbeiter sind Tobias Winter und seine Chefin. Ähnlich wie Peter Grant in London ist auch Tobi noch Lehrling was die Magie angeht und darf daher quer durch die Republik reisen und alle seltsamen Fälle daraufhin untersuchen, ob Magie hier eine Rolle spielte oder nicht. Dieses Mal führt ihn sein Auftrag nach Trier, wo in den Weinbergen die Leiche eines Mannes gefunden wurde. Dieser scheint an einem Pilz erstickt zu sein, der normalerweise Weinreben befällt und sich nicht so schnell ausbreiten sollte, dass er Menschen tötet. Je mehr Tobi Winter gemeinsam mit seiner Trierer Kollegin Vanessa Sommer recherchiert, desto mehr Mehrwürdigkeiten, die auf Magie hindeuteten, finden die beiden. Eine Begegnung mit der örtlichen Flussgöttin bringt sie schließlich auf die richtige Spur - an deren Ende ein sehr mächtiges Wesen auf sie wartet...
Die Flüsse von London nun auch in Deutschland - ja, so ähnlich muss man dieses Buch wohl beschreiben, denn genau das hat der Autor gemacht. Er verlegte seine Grundidee und das grundsätzliche Setting seiner Erfolgsreihe nach Deutschland und schuf mit Tobi Winter und seiner Chefin Äquivalente zu Peter Grant und Nightingale. Auf diese Figuren wird auch Bezug genommen und eigentlich ist es ja auch nicht verwunderlich, dass es nicht nur in London bzw. Großbritanien Polizeiabteilungen für magische Vorkommnisse und Personen mit entsprechenden Fähigkeiten gibt. Tobias Winter ist jedoch ein gänzlich anderer Charakter als Peter Grant, was mir sehr gut gefallen hat, denn dadurch wirkt er nicht wie eine reine Kopie. Sehr lustig fand ich auch, dass es natürlich wieder Flussgottheiten gibt, die auch nicht einfacher zu handhaben sind, als ihre britischen Vettern. Die Kriminalgeschichte ist spannend erzählt und logisch aufgebaut, daran gibt es ebenfalls nicht zu kritisieren. Schade ist nur, dass das Buch so kurz ist - eben nur eine Story. Ich würde mich über eine zweite Reihe aus der Feder des Autors freuen, die gerne auch in Deutschland spielen kann. Witzig wäre vermutlich auch, den Blick in weitere Länder zu richten und dort ebenfalls Polizist*innen wie Peter Grant zu finden.