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T. C. Boyle "World's End"

Walter van Brunt könnte es eigentlich gut gehen: Er hat einen Collegeabschluss in der Tasche, einen Job und eine Freundin. Doch in letzter Zeit holen ihn die Geister der Vergangenheit ein: Immer wieder sieht er seine Großmutter oder seinen vor Jahren verschwundenen Vater vor sich. Eines Nachts, als er betrunken und bekifft mit dem Motorrad unterwegs ist, kommt es zu einem Unfall, der ihn einen Fuß kostet. Doch das ist erst der Beginn weiterer tragischer Ereignisse, die von nun an Walters Leben bestimmen und ihn in eine Linie mit seinen Vorfahren stellen: Deren Geschichte ist nämlich auch alles andere als der klassische amerikanische Traum...

Ein skurriles Buch, gleichzeitig ein Blick auf das Amerika der Ggenwart und der Vergangenheit, dargestellt am Beispiel der Familiengeschichte der van Brunts. Diese sind, man kann es nicht anders sagen, nicht gerade mit Glück gesegnet und daher keine Vertreter des Wirklichkeit gewordenen amerikanischen Traums - vielmehr scheinen sie die Angewohnheit zu haben, sich in die Nesseln zu setzen und Körperteile zu verlieren. Walter ist für mich auch keine Hauptfigur, die sympathisch ist und mit der ich mitfiebern konnte - irgendwie hatte er sein Ende sogar verdient, wie ich finde. Dies ist das erste Buch von T.C. Boyle, das ich gelesen habe und der Stil hat mir durchaus gefallen. Wird sicher nicht mein letztes sein.

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Horch und Guck: