Im Berliner Dom wird die Leiche der Pfarrerin Brigitte Riss gefunden: An Stahlseilen aufgehängt, mit Flügeln drapiert wie ein Engel - und um den Hals einen Schlüssel mit einer 17. Es ist dieser Schlüssel, der den LKA-Kommissar Tom Babylon auf den Plan ruft. Genau so einen Schlüssel hatten er und seine Freunde vor Jahren bei einer Wasserleiche gefunden, mit jenem Schlüssel in der Hand verschwandt damals seine kleine Schwester, von der später behauptet wurde, sie sei ertrunken. Babylon hat das nie geglaubt und sucht selbst heute noch in jeder freien Minute nach ihr. Obwohl er eigentlich nicht dabei sein dürfte, schafft er es in die Sonderkommission aufgenommen zu werden. Die Sache hat nur einen Haken: Sein Chef stellt ihm die Psychologin Sita Johanns an die Seite, die selbst so einige Geheimnisse zu haben scheint. Nach und nach beginnen die ungleichen Ermittler einander zu vertrauen und das ist auch bitter nötig. Denn der Fall führt sie auf eine Spur in die Vergangenheit und schier unglaubliche Taten an Kindern...
Ein gut geschriebener Thriller mit faszinierenden Hauptfiguren. Sowohl der Kommissar als auch die Psychologin geben sicher noch Stoff für einige interessante Einblicke in die menschliche Psyche. Und auch im weiteren Umfeld der Hauptfiguren scheinen noch einige Charaktere Raum für weitere Geschichten zu geben. Sprachlich wird gutes Thrillerniveau gehalten, keine zu komplizierten Sätzen, aber auch nicht zu platt. Dass nicht immer im Einklang mit rechtlichen Vorgaben ermittelt wird, lasse ich jetzt mal so stehen, daran orientiert sich ja kaum noch jemand, dafür braucht man nur einige Folgen Tatort zu sehen. Schauen wir mal, was der zweite Band der Reihe so kann.