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Markus Heitz "Aera - Die Rückkehr der Götter"

Die Welt im Jahr 2019 ist eine ganz andere, als wir sie kennen. Vor sieben Jahren erschienen plötzlich die Götter auf der Erde - jene Wesen, die man als Thor, Odin, Osiris etc. kannte. Sie zeigten sich ihren Anhänger*innen, traten in der Öffentlichkeit auf und wirkten Wunder. Die Menschen begannen wieder zu ihnen zu beten und sich von ihrem bisherigen Glauben abzuwenden. Ein Gott fehlte nämlich: Jener, der Juden, Christen und Muslime erschien nicht. Seitdem gelten diese Glaubensrichtungen als Sekten und werden teils agressiv verfolgt. In einer Welt vieler Gläubiger ist der Interpol-Ermittler Malleus Bourreau eine Besonderheit: Er ist einer der wenigen Atheisten auf der Welt. Als solcher ist er prädestiert dafür, in Fällen zu ermitteln, an denen Götter beteiligt sind. Denn Malleus hat weder Bedenken diese ins Kreuzverhör zu nehmen, noch sie im Notfall verhaften zu lassen. Sein neuer Fall beginnt zunächst wenig spektakulär, doch bald zeigt sich, dass an den aus dem Laden eines Hehlers gestohlenen Artefakten mehr dran ist, als es zunächst den Anschein hat. Und offenbar ist mehr als eine Person (oder gar eine Gottheit) bereit für die Stücke über Leichen zu gehen...

Hmm, eine Welt, in der fast alle Götter (wieder) da sind, aktiv in das Leben der Menschen eingreifen und einer der wenigen Atheisten als Polizist ermittelt? Klingt verrückt, funktioniert aber in diesem Buch sehr gut und macht großen Spaß beim Lesen. Man merkt natürlich, dass es ein Sammelband ist, der vormals als eBooks erschienene Bände zusammenfasst, aber das hat keine negativen Auswirkungen auf das Leseerleben. Ein bisschen frustrierend ist, dass das Buch auch am Ende einige Fragen offen lässt. Wer ist Malleus Bourreau (der Hammer des Henkers, wenn ich beide Worte richtig recherchiert habe) nun wirklich? Was hat es mit seinen merkwürdigen Zigarren auf sich? Und das sind nur zwei der vielen Fragen, die ich habe. Ich hoffe, dass sich der Autor in der Zukunft noch einmal in diese Welt begibt und eine Fortsetzung hier Abhilfe schafft. Bis dahin muss ich wohl geduldig sein, was mir zugegebenermaßen schwer fällt.

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Horch und Guck: