Deutschland 1942 in einer alternativen Realität: Dank der Vorarbeiten zur analytischen Maschine haben Wissenschaftler schon im Kaiserreich den Komputer und das Weltnetz erfunden. Zwar verlor Deutschland mit dem Krieg auch alle damit zusammenhängenden Patente, aber die Technik war in der Welt und verbreitete sich. Mittlerweile nutzt jede*r sein VoTel (das VolksTelefon), das Deutsche Forum oder die Software Tagebuch. Im Nationalen Sicherheits-Amt laufen die Daten zusammen, von denen nur die wenigsten Deutschen wissen, wie umfassend jedes Detail ihres Lebens hier gespeichert wird. Helene arbeitet als Programmiererin für das Amt und erweist sich als äußerst begabt in ihrem Beruf. Das bringt ihr die Beteiligung an einigen Geheimprojekten ein und bald muss sie erkennen, zu welchen Zwecken ihre Arbeit eingesetzt wird. Helene wird immer verzweifelter, denn ihr widerstreben die meisten Ziele des NS-Regimes. Und zusätzlich hütet sie auch noch ein gefährliches Geheimnis, das, wenn es ans Licht kommen würde, nicht nur ihren Tod bedeuten würde...
Das Buch greift eine wirklich spannende Frage auf: Was wäre gewesen, wenn die NS-Diktatur auf Technik und Methoden moderner Datenverarbeitung hätte zurückgreifen können? Dieser Gedanke wird für mich sehr überzeugend dargestellt und ist damit auch unglaublich erschreckend. Schon im ersten Kapitel wird deutlich, wie das Regime vorgeht, um seine vermeintlichen Feinde zu finden und zu beseitigen. Was mich an dem Buch jedoch stört, ist die Liebesgeschichte, die unbedingt dazu kommen musste. Wieso konnte sich Helene für ihre Taten nicht auch aus moralischen Erwägungen entscheiden, sondern eigentlich nur um ihre Liebe zu schützen? Das Ende ist dafür wieder sehr beeindruckend und ich möchte nicht spoilern, aber - wer Happy Ends mag, sollte dieses Buch besser nicht lesen.