Das Mädchen Wasja wächst in einem kleinen Dorf im Norden des Landes Rus auf. Ihre Mutter starb kurz nach ihrer Geburt und so wird sie von ihrer älteren Schwester und dem Kindermädchen Dunja aufgezogen. Wasja ist ein ungewöhnliches Kind, wild und mit einer besonderen Verbindung zur Natur. Was allerdings niemand weiß: Wasja kann die Geisterwelt sehen, die Hausgeister und Wesen aus Dunjas Märchen sind für sie nicht nur Erzählungen. Während dies zunächst für die lebhafte Fantasie eines jungen Mädchens gehalten wird, ändert sich einiges im Dorf, als Wasjas Vater ein zweites Mal heiratet. Ihre Stiefmutter kommt aus dem fernen Moskau, ist übermäßig fromm - und kann die Geisterwelt ebenfalls sehen. Im Gegensatz zu Wasja ist sie jedoch davon überzeugt, dass es sich dabei um Dämonen handelt. Gemeinsam mit dem Pfarrer des Dorfes setzt sie daher alles daran, den Dorfbewohner*innen ihren alten Glauben, den diese bisher in Koexistenz mit der christlichen Religion praktizierten, auszutreiben. Je mehr ihnen das gelingt, umso gefährlicher wird das Leben im Dorf. Denn der alte Glaube und die vielen Geistwesen haben eine uralte, gefährliche Kraft in Schach gehalten, die sich nun wieder zu regen beginnt. Bald sieht es so aus, dass nur Wasja verhindern kann, dass dieser alte Feind der Menschen seine Kraft zurückerlangt...
Das Buch hat mich im positiven Sinne sehr überrascht. Nachdem ich angefangen hatte zu lesen, hat mich die gut erzählte märchenhafte Geschichte so gepackt, dass ich es nahezu in einem Rutsch durchgelesen habe. Die Idee hier mit der russischen Märchen- und Geisterwelt zu spielen, war für mich ungewöhnlich, aber gerade dadurch extrem gelungen. Auch die Hauptfigur, das Mädchen Wasja, fand ich einfach nur toll - es hat Spaß gemacht, von diesem eigensinnigen Kind zu lesen. Ich kann das Buch definitiv nur empfehlen und bin schon gespannt auf den zweiten Band.