Das Holloway-Sanatorium ist ein Ort, wo reiche und adelige Briten ihre Leiden auskurieren, insbesondere, wenn es sich um Süchte wie Alkohol oder Drogen handelt. Die Insass*innen sind in der Regel nach den ersten Entzugserscheinungen nicht gefährlich und die ebenfalls wohlhabenden Bewohner*innen des Ortes haben sich mit der Einrichtung arrangiert. Das ändert sich, als eine Spaziergängerin in der Nähe einen grausigen Fund macht: Mehrere männliche Leiche, alle auf das Grausamste verstümmelt. Anhand eines Opfers kann Scotland Yard Verbindungen zur Trans- und Homosexuellen-Szene ziehen, doch erste Ergebnisse passen zwar in das Weltbild seines obersten Chefs, Oberinspektor MacFaden ist jedoch nicht überzeugt, dem Täter hier auf die Spur zu kommen. Die junge Krankenschwester Maureen Morgan ist ihm da ungewollt einige Schritte voraus: Einer ihrer Patienten, der Okkultist Aleister Crowley, will bei einem Dinner einen ehemaligen Adepten wiedererkannt haben, den er aufgrund seiner Grausamkeiten bei sexualmagischen Praktiken aus seinem Orden ausgeschlossen hat. Besagter Adept, von Crowley nur Bruder Pan genannt, schien seine eigene Homosexualität nicht wahrhaben zu wollen und wehrte sich gegen diese mit bespielloser Brutalität. Das Muster scheint auch zu gut auf jene Person zu passen, die hinter den Taten an den gefundenen Leichen steckt. Doch kann man Crowley trauen? Möglicherweise ist er selbst der Täter?
Mich hat das Buch enttäuscht zurückgelassen, ich hatte mir mehr davon versprochen. Die Krimihandlung kommt recht schwerfällig in Gang und bleibt dann auch auf ziemlichen Durchschnittsniveau. Die Figur der Maureen ist für mich sehr blass und langeweilig geblieben, auch in spannenden Situationen konnte ich nicht mit ihr mitfiebern. Crowley wird als Aufhänger benutzt, wahrscheinlich, weil befürchtet wurde, dass sich das Buch sonst nicht verkauft. Ich muss gestehen, bei mir hat genau dieser Köder funktioniert - und sich dann schnell entlarvt. Schade eigentlich, die Grundidee hat mir gefallen und auch die Gesellschaft und Stimmung der 1920er-Jahre wird recht gut eingefangen. Leider reicht das nicht für ein gutes Buch.