Das vorliegende Buch entstammt Patrick Rothfuss' Königsmörder-Welt. Es ist allerdings kein eigenständiger Roman, sondern eine Art Novelle oder Erzählung, die die Figur Auri in den Mittelpunkt stellt. In den anderen Büchern hat man bisher wenig über sie erfahren, nun steht sie und ihre Sicht der Welt im Mittelpunkt. Auri erlebt die Welt auf eine sehr ungewöhnliche Weise, die mich ein wenig an Autist*innen erinnert hat, ohne definitiv sagen zu können, ob das vollständig zutrifft. Alles muss seine Ordnung haben, Dinge müssen auf eine bestimmte Art und Weise getan werden. Abweichungen auch nur kleinster Art sind nicht akzeptabel.
Eine Handlung im eigentlichen Sinne hat diese Erzählung zwar kaum, trotzdem hat es mir Spaß gemacht, das Buch zu lesen. Es ist unterhaltsam und kurzweilig, aber auch ein wenig seltsam, wie der Autor auch im Nachwort zugibt. Wer die anderen Bücher aus der Königsmörder-Reihe nicht kennt, wird mit der Erzählung wenig anfangen können, sie ist meiner Meinung nach keinesfalls ein Einstieg in Rothfuss' Welt. Fans von ihm dürfen aber hoffentlich genauso viel Gefallen an diesem Buch finden wie ich. Ich muss allerdings zugegeben, dass ich auf die Taschenbuch-Variante ausgewichen bin - bei dem dünnen Bändchen finde ich den Preis für das Hardcover doch etwas happig. Auch wenn die schönen Illustrationen auf den größeren Seiten sicher besser ausgesehen hätten.