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Marissa Meyer "Gefährlicher Freund" (Renegades 1)

Vor Jahren lebten Menschen mit besonderen Fähigkeiten, die sogenannten Wunderkinder, in Gatlon City unter den misstrauischen Augen der normalen Menschen, wurden diskriminiert und mussten ihre Fähigkeiten verbergen. Ace Anarcho änderte dies, als er und seine Mitstreiter*innen gegen das politische System revoltierten. Doch Chaos und Unrecht waren die Folgen, die erst mit dem Auftauchen der Renegades beendet wurden. Diese Wunderkinder verstehen sich als Superhelden, die die Menschen beschützen und die Ordnung wieder einführten. Die Menschen haben sich daran gewöhnt, dass die Renegades sie vor allen Gefahren beschützen und im Zweifelsfall schon retten werden. Doch eine kleine Gruppe der ehemaligen Anhänger*innen von Ace Anarcho will sich mit der bestehenden Situation nicht anfreunden und die Herrschaft der Renegades beenden. Eine von ihnen ist Nova, Aces Nichte, die Menschen durch eine Berührung einschlafen lassen kann. Nach einem misslungenen Attentat auf Captain Chrome, den Anführer der Renegades, wird sie als Spionin bei diesen eingeschleust. Dies gelingt, weil niemand ihre doppelte Identität kennt und sie ihre besondere Gabe verheimlichen kann. Nova wird einer Gruppe jugendlicher Renegades zugeteilt und muss bald erkennen, dass ihre Welt nicht so schwarz-weiß ist, wie sie bisher gedacht hat. Denn die Renegades in ihrem Team erweisen sich als sympathisch - insbesondere der Anführer des Teams, Sketch. Dumm nur, dass dieser ausgerechnet der Sohn von Captain Chrome ist...

Menschen mit besonderen Kräften, die von der Mehrheit skeptisch bis feindselig betrachtet werden, zwei Gruppen von diesen Menschen mit jeweils unterschiedlichen politischen Meinungen - bin ich die Einzige, die sich an X-Men erinnert fühlt? Wobei man sagen muss, dass die Autorin aus dieser Grundidee eine deutlich andere Geschichte gemacht hat. Mir hat dabei vor allem gefallen, wie sie die unterschiedlichen Weltsichten von Nova und Adrian präsentiert - nämlich jeweils gleichrangig nebeneinander. In Diskussionen zwischen Nova und den Renegades kommt es dann natürlich schon zu Meinungsverschiedenheiten, allerdings ergreift die Autorin auch hier keine Partei. Das regt zum Nachdenken an und gleichzeitig merken Leser*innen schnell, dass hier kein einfaches Schwarz-Weiß-Schema bei den Figuren passen wird. Ich bin gespannt auf die Fortsetzung der Geschichte in den beiden weiteren Büchern.

 

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Horch und Guck: