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Volker Kutscher "Die Akte Vaterland" Gereon Raths vierter Fall

Es läuft alles andere als gut für Gereon Rath: Der Fall eines Auftragsmörders, den er schon einige Zeit bearbeitet, kommt nicht von der Stelle und nun wird auch noch ein Toter im Fahrstuhl von Haus Vaterland, dem bekannten Vergnügungslokal in Berlin gefunden. Rätselhafterweise ist der Mann auch noch ertrunken und mit einem Gift gelähmt worden. Rath vermutet den Täter unter den Angestellten von Haus Vaterland und so schleußt die Kriminalpolizei eine verdeckte Ermittlerin ein: Charlotte Ritter, die nach ihrem Studienjahr in Paris nun als Komissaranwärterin in der Burg am Alex arbeitet. Doch bald zeigt sich, dass der Fall größere Dimensionen hat als zunächst vermutet. Es gibt weitere Opfer, die auf ähnliche Weise getötet wurden. Rath wird nach Ostpreußen beordert, wo in der masurischen Stadt Treuburg vor Jahren Ereignisse ein Drama in Gang setzten, dass nun seinem Höhepunkt entgegenstrebt. Rath, der sich für unpolitisch hält, wird immer mehr mit dem aufstrebenden Nationalsozialismus konfrontiert, der vor allem in Masuren begeisterte Anhänger gefunden hat. Doch auch in Berlin bereiten schwerwiegende Veränderungen den Weg zum Dritten Reich vor...

Auch der vierte Band der Reihe ist wieder ein hervorragend gelungener historischer Krimi. Dieses Mal verschlägt es Rath bei den Ermittlung in den östlichen Teil Deutschlands - wo er deutlich mit der politischen Entwicklung konfrontiert wird, aber irgendwie immer noch die Augen davor verschließt. Dass das nicht möglich ist, zeigen die Ereignisse in Berlin, die während seiner Abwesenheit die Berliner Polizei verändern. Welche Auswirkungen das für ihn persönlich und auch für Charlotte Ritter haben wird, zeigt sich in diesem Buch noch nicht (ich bin aber versucht zu orakeln, dass es welche geben wird). Der Fall selbst hat mir auch sehr gut gefallen, wird hier doch eine wirklich komplexe Rachegeschichte entwickelt, die für mich sehr stimmig war. Ich bin gespannt auf die weiteren Bände der Reihe und versuche mal, diese jetzt zeitnäher zu lesen und nicht wieder so lange Pause zu machen.

 

5
Horch und Guck: