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Bryan Camp "Der Straßenmagier" (Die Götter von New Orleans)

Jude Duboisson lebt als Magier in New Orleans. Seine besondere Gabe ist das Finden von verlorenen Dingen, doch er hat diese kaum mehr genutzt, seitdem der Hurrikane Kathrina über die Stadt hinweggetobt ist. Zu viele Menschen haben dabei Dinge verloren, es war für ihn kaum noch aushalten davon zu wissen. Dann wird er zu einem mysteriösen Kartenspiel mit mächtigen Gegner*innen eingeladen - und erwacht am nächsten Morgen mit einer Gedächtnislücke. Schnell stellt sich jedoch heraus, dass Dodge, der Glücks- und Stadtgott bei dem Kartenspiel ermordet wurde und Jude plötzlich der Hauptverdächtige ist. Zu allem Überfluss hat er auch noch seine besondere Gabe verloren, was ihm ein zusätzliches Handycap beschert. Gemeinsam mit seiner Freundin Regal sucht er nach dem wahren Täter und gerät dabei in die Auseinandersetzungen der verschiedenen Gött*innen, die es in New Orleans gibt und von denen so einige gerne Dodges Nachfolger*in werden würden. Zu allem Übel kommen Jude bald Zweifel, ob er Regal wirklich trauen kann oder sie nicht insgeheim für eine andere Partei arbeitet...

Das Buch hat mich sehr angenehm überrascht. Ich hatte eine eher durchschnittliche Geschichte erwartet, war jedoch schon nach wenigen Seiten von der Handlung gefesselt. Besonders gut gefallen hat mir, wie der Autor mit den verschiedenen Göttern aus den unterschiedlichen Kulturen spielt und diese geschickt zu einer stimmigen Welt verbindet. Mit der Hauptfigur ist darüber hinaus ein interessanter Charakter geglückt, der sich durch Tiefe in seiner Anlage auszeichnet, aber auch so sympathisch gestrickt ist, dass man als Leser*in mit ihm mitfiebern kann. Es gibt auch einige sehr überraschte Elemente in der Story, auf die ich hier aber nicht näher eingehe, um nicht zu spoilern. Alles in allem kann ich das Buch aber sehr empfehlen.

4
Horch und Guck: